Pressemitteilungen aus Hamburg

Alkoholvergiftungen bei 10- bis 19-Jährigen nehmen zu

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Hamburg (25.10.2016) Nach einer aktuellen Auswertung des Robert-Koch-Instituts wurden zuletzt in Hamburg 214 Jungen und Mädchen im Alter von 10 bis 19 Jahren mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert. Zwar hat sich die Zahl in den letzten Jahren auf hohem Niveau eingependelt. Dennoch ist es mehr als das 3½-fache gegenüber dem Jahr 2000.

„Wir sehen diese Entwicklung mit Sorge, denn trotz aller Maßnahmen zur Aufklärung bleibt die Zahl der Jugendlichen, die sich bis zum Exzess betrinken, weiter zu hoch. Alkoholmissbrauch muss bei der Präventionsstrategie der neuen Landesrahmenvereinbarung deshalb mit in den Fokus rücken“, fordert Frank Liedtke, Landesgeschäftsführer der Barmer GEK Hamburg. 

Das "Komasaufen“ ist nicht nur ein Phänomen, das bei jungen Männern auftritt, die allzu "tief ins Glas schauen". Der kontinuierliche Anstieg auch bei Frauen deutet auf ein gesamtgesellschaftliches Problem hin. Mehr als jeder dritte Patient, der mit einer Alkoholvergiftung in der Notaufnahme landet, ist weiblich.

Alkohol hemmt die körperliche und geistige Entwicklung

„Fakt ist: Wir haben ein Problem. Denn je früher der Missbrauch einsetzt, desto eher verfestigen sich Verhaltensweisen und desto größer ist das Risiko für eine Alkoholabhängigkeit“, mahnt Liedtke. Gerade bei Jugendlichen kann der Missbrauch die geistige Entwicklung und das Wachstum nachhaltig stören. Alkohol ist ein Gift, das die Organe angreift und zu einer niedrigeren Lebenserwartung führt. Auch Unfall- und Verletzungsgefahr sind erhöht. Abhängige leiden zudem oft an depressiven Störungen. Dies zeigen Behandlungsdaten der Barmer GEK. „Begleiterkrankungen wie Depressionen sind keine Einzelfälle“, so Liedtke.

Online-Training: Clever weniger trinken

Gemeinsam mit der Leuphana Universität Lüneburg hat die Barmer GEK das Online-Präventionstraining "Clever weniger trinken" entwickelt. Es richtet sich an Menschen, deren Alkoholkonsum zwar riskant ist, bei denen aber dennoch keine Abhängigkeit diagnostiziert wurde. Sie sollen dabei unterstützt werden, ihre Trink-Gewohnheiten auf ein gesundheitsverträgliches Maß herunterzuschrauben. Die Teilnahme ist kostenlos: www.barmer-gek.de/g100172

Die Studie des Robert-Koch-Instituts finden Sie unter diesem Link.

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