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Mangelnde (Aus-)Bildung macht krank

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Hamburg, 1. August 2018 – Der Barmer-Gesundheitsreport 2018 zeigt, dass es einen Zusammenhang zwischen Ausbildungsabschlüssen und Arbeitsunfähigkeitstagen der versicherten Beschäftigten gibt. „Je höher der Ausbildungsgrad, desto geringer die Zahl der Krankschreibungen“, so Frank Liedtke, Landesgeschäftsführer der Barmer in Hamburg. Während Versicherte ohne beruflichen Ausbildungsabschluss statistisch betrachtet auf 21,7 Fehltage im Jahr 2017 kamen, fehlten Versicherte mit einem Diplom-Abschluss durchschnittlich 10,3 Tage. Promovierte Beschäftigte waren lediglich 7,2 Tage krankheitsbedingt nicht an ihrem Arbeitsplatz.

Die beobachteten Unterschiede dürften maßgeblich im Zusammenhang mit spezifischen körperlichen Belastungen stehen, denen Berufstätige mittelbar in Abhängigkeit vom Schul- beziehungsweise Ausbildungsabschluss im Erwerbsleben ausgesetzt sind. „Es ist davon auszugehen, dass Tätigkeiten, die mit stärkeren körperlichen Belastungen verbunden sind, höhere Fehlzeiten hervorrufen. Oftmals werden diese Tätigkeiten eher von Berufstätigen mit geringerer Qualifikation ausgeübt“, sagt Liedtke.

Krankheitszeit Abhängigkeit von tätigkeitsspezifischen Anforderungen

Obwohl Statistiken zu Arbeitsunfähigkeiten bereits seit vielen Jahren von Krankenkassen veröffentlicht werden und dabei oftmals zu den ersten publizierten gesundheitsbezogenen Statistiken der Kassen gehörten, ist die Interpretation der Ergebnisse zu Arbeitsunfähigkeiten keinesfalls einfach. So gibt es beispielsweise je nach Tätigkeit unterschiedliche mentale und körperliche Anforderungen. „Während eine leichtere Fußverletzung bei ausschließlicher Bürotätigkeit am Schreibtisch weitgehend ohne Fehlzeiten verheilen kann, kann eine identische Verletzung bei körperlich belastenden Tätigkeiten, beispielsweise bei Briefträgern, zu unzweifelhaft begründeten mehrwöchigen Arbeitsausfällen führen“, ergänzt Liedtke.