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Warum Rheuma bei Kindern so tückisch ist

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Hamburg, 10. Oktober 2019 – Jedes Jahr erkranken etwa 1.500 Kinder in Deutschland an Gelenkrheuma. Insgesamt gibt es hierzulande etwa 15.000 betroffenen Kinder und Jugendliche, über 80 Prozent davon sind Mädchen. Anlässlich des am 12. Oktober weltweit stattfindenden Welt-Rheuma-Tages weist die Barmer darauf hin, dass die Symptome von Rheuma bei Kindern schwer zu deuten sind. „Gerade kleine Kinder können Rheuma-Beschwerden noch nicht klar äußern und fallen eher durch Verhaltensänderungen auf. Das Kind möchte morgens nicht mehr aufstehen, ist häufig schlecht gelaunt, weniger leistungsfähig oder will nicht mehr selbst laufen,“ erklärt Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der Barmer. Wenn schmerzende Gelenke sich warm anfühlten und das Kind sie nicht mehr belasten wolle, sollten Eltern den Kinderarzt aufsuchen.

Erkrankung mit vielfältigen Symptomen

Gelenkrheuma bei Kindern und Jugendlichen, von Medizinern auch Juvenile idiopathische Arthritis (JIA) genannt, ist auf eine Störung des Autoimmunsystems zurückzuführen. Das körpereigene Abwehrsystem richtet sich gegen die Gelenkinnenhaut, wodurch es zur Entzündung kommt. In der Folge wird mehr Gelenkflüssigkeit gebildet, und das Gelenk schwillt an. Oft ist zunächst das Kniegelenk betroffen, und das Kind hinkt. JIA kann sich darüber hinaus auch in verschiedenen Organen äußern. Je nach Form können die Augen, Nieren oder auch die Haut zusätzlich in Mitleidenschaft gezogen werden. Marschall: „Wird die Erkrankung nicht therapiert, kann das betroffene Gelenk allmählich zerstört werden und Fehlhaltungen, Wachstumsstörungen sowie Muskelschwund können die Folge sein.“ Mit der richtigen Therapie und einem frühzeitigen Therapiebeginn bestünden aber gute Chancen, die Erkrankung zur Ruhe zu bringen. Sie solle möglichst fachübergreifend stattfinden und neben Arzneimitteln auch Krankengymnastik und Ergotherapie beinhalten.

Barmer vernetzt Ärzte online

Die Barmer ermöglicht mit dem telemedizinischen Mitbeurteilungssystem PädExpert einen unkomplizierten Austausch zwischen Pädiatern und einem Fachkollegen, in diesem Falle mit einem Kinderrheumatologen. Diese könnten sich jederzeit online kurzschließen, um sich bei Diagnostik, Therapie und Verlaufskontrolle abzustimmen. Familien, die im Kinder- und Jugendprogramm der Barmer eingeschrieben sind, werden so zusätzliche Besuche beim Spezialisten und weite Fahrten erspart.