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Studie zur Digitalisierung der Arbeitswelt: Maßvoller Einsatz digitaler Techniken stärkt Mitarbeiter

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Hamburg, 1. November 2018 – Die Digitalisierung am Arbeitsplatz kann die Gesundheit und Zufriedenheit von Arbeitnehmern stärken. Dies gilt umso mehr, wenn die Beschäftigten den Einsatz digitaler Technologien zu Arbeitszwecken während der Freizeit begrenzen. Das geht aus der repräsentativen Längsschnittstudie der Universität St. Gallen „Digital arbeiten und gesund leben“ im Auftrag der Barmer hervor, die am Donnerstag in Hamburg vorgestellt wurde. Befragt wurden dabei rund 8.000 Beschäftigte, die auf der Arbeit digitale Technologien nutzen. Demnach gibt es bei 28 Prozent der Befragten Konflikte zwischen Arbeits- und Privatleben, wenn sie in ihrer Freizeit Smartphone, Tablet und PC beruflich nutzen. Von denjenigen, die dies nicht machen, klagen nur 18 Prozent über Konflikte. „Dass sich 26 Prozent aller Beschäftigten unter anderem durch den Einsatz digitaler Technologien nervös oder gestresst fühlen, zeigt, wie wichtig Betriebliches Gesundheitsmanagement ist. Unternehmen sollten dies im Sinne der Belegschaft und im eigenen Interesse ausbauen, damit die Digitalisierung die Arbeit erleichtert und nicht zur Belastung wird“, sagte Prof. Dr. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender bei der Barmer.

Flexible Arbeitsbedingungen können der Gesundheit dienen

Laut der Studie haben 46 Prozent der Beschäftigten zumindest teilweise flexible Arbeitszeiten und -bedingungen, die auch durch die Digitalisierung möglich sind. Dies könne gesundheitsförderlich wirken und Erschöpfung bei den Beschäftigten reduzieren. Dank flexibler Arbeitszeiten habe sich der Präsentismus bei Arbeitnehmern verringert. So seien im Jahr 2018 nur noch 63 Prozent der Beschäftigten krank zur Arbeit gegangen, 14 Prozentpunkte weniger als zwei Jahre zuvor. „Die Flexibilisierung von Arbeitsort und -zeit ist wichtig und zu begrüßen. Auf der anderen Seite nimmt durch flexible Arbeit und die Digitalisierung generell auch die digitale Überlastung zu“, so Studienautor Prof. Dr. Stephan Böhm von der Universität St. Gallen. So hätten 15 Prozent der Befragten angegeben, sich digital überlastet zu fühlen. Daher sei es notwendig, Chancen und Risiken zu berücksichtigen und den Einsatz digitaler Technologien auf ein gesundes Maß zu begrenzen. Zentral sei die Einführung teambasierter Digitalisierungsspielregeln.