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Hamburgs Männer sind Vorsorgemuffel

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Hamburg, 28. März 2017 – Knapp 40 Prozent der Hamburger Frauen gehen zur Krebsfrüherkennung, aber nur 12 Prozent der Männer in Hamburg nahmen 2015 dieses Angebot wahr. Das geht aus dem Arztreport der Barmer hervor. Rund 80 Prozent der Bevölkerung kennen entsprechende Angebote zur Krebsfrüherkennung (bei Frauen ab 20, bei Männern ab 45 Jahren) – nur werden sie leider lediglich von jedem Vierten genutzt. Dabei gilt: "Je früher Krebs erkannt wird, desto besser sind bei vielen Krebserkrankungen in der Regel die Heilungschancen", betont Frank Liedtke, Landesgeschäftsführer der Barmer in Hamburg.

Bei Männern ist Darmkrebs die dritthäufigste Krebserkrankung.

In Hamburg erkranken an dieser Krebsart jährlich rund 900 Menschen neu, knapp 60 Prozent davon sind Männer. Die Sterberate bei Darmkrebs (Dickdarm) ist nach Angaben des Hamburger Krebsregisters innerhalb eines Jahres bei den Männern um ein knappes Drittel (31,5 Prozent) angestiegen. „Wird er rechtzeitig erkannt, kann der Darmkrebs daran gehindert werden auszubrechen, zum Beispiel durch die Entfernung von Darmpolypen“, erklärt Frank Liedtke.

Neuer Test zur Darmkrebsfrüherkennung als Kassenleistung

Ab April bietet die Barmer allen Versicherten zwischen 50 und 54 Jahren im Rahmen der Darmkrebsfrüherkennung ein neues Testverfahren an, den immunologischen Stuhltest (iFOBT). Er reagiert ausschließlich auf den menschlichen Blutfarbstoff Hämoglobin und ist so weniger störanfällig.  „Die Entdeckungsrate für bösartige Darmtumore und deren Vorstufen ist beim immunologischen Stuhlbluttest deutlich höher als bei dem bisherigen Test“, erläutert Frank Liedtke.

Weniger irrtümlich positive Ergebnisse

Krebsvorstufen wie Darmpolypen geben häufig Blut ab, das mit bloßem Auge nicht erkennbar ist, sich mit einem entsprechenden Test im Stuhl aber nachweisen lässt. Dies kann bereits der bisherige Test, allerdings reagiert er allgemein auf Blut im Stuhl und damit zum Beispiel auf rotes Fleisch. Dadurch lieferte er häufig irrtümlich positive Ergebnisse, die Betroffene bis zur endgültigen Abklärung der Diagnose durch eine Darmspiegelung in unbegründete Sorge versetzten.