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Der unsichtbare Feind im Kopf

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Hamburg, 25. April 2017 - Mittlerweile wissen es alle aus der Werbung: Es gibt rund 250 verschiedene Arten von Kopfschmerzen. 356.000-mal wurde im Jahr 2015 eine Kopfschmerzdiagnose in Hamburg gestellt. Das geht aus dem aktuellen Barmer Arztreport hervor. „Auch wenn die Anzahl der Kopfschmerzdiagnosen nicht 1:1 die Anzahl der Patienten abbildet, weil einzelne Patienten mehrere unterschiedliche Kopfschmerzdiagnosen aufweisen können, so dürfte die Dunkelziffer deutlich höher liegen“, vermutet Frank Liedtke, Landesgeschäftsführer der Barmer in Hamburg.

Kopfschmerzen bei Schwangerschaftsdiagnosen seltener

Schwangere Frauen waren merklich seltener als Frauen aus der Vergleichsgruppe von Kopfschmerzen betroffen. Dabei könnten theoretisch zwei Wirkrichtungen eine Rolle spielen: „Zum einen ließe sich vermuten, dass Frauen mit Kopfschmerzen seltener schwanger werden, zum anderen könnten Schwangerschaften zur Reduktion von Kopfschmerzen führen“, erläutert Liedtke.

Kopfschmerzdiagnosen bei Kindern rückläufig, bei jungen Erwachsenen um 42 Prozent gestiegen

Im Hinblick auf Kopfschmerzdiagnosen bei Kindern im Alter von drei bis zwölf Jahren (typischerweise vor Eintritt in die Pubertät) und bei jungen Erwachsenen von 18 bis 27 Jahren kann ein gegenläufiger Trend beobachtet werden: Während die Kopfschmerzdiagnoseraten von 2005 bis 2015 bei Kindern um 35 Prozent gesunken sind, stiegen die Raten bei jungen Erwachsenen im gleichen Zeitraum um 42 Prozent. „Hier könnte zunehmender Druck in Schule und Ausbildung ein Grund sein“, so Frank Liedtke.

Die Ergebnisse bei den Kindern weisen leichte Schwankungen von Jahr zu Jahr bei den Diagnoseraten auf. Diese dürften kaum zufallsbedingt sein, zumal sie Jungen und Mädchen annähernd gleichartig betreffen. „Sie könnten die Folge der von Jahr zu Jahr unterschiedlich starken Grippe- und Erkältungswellen mit dann im Zuge der Erkältungswellen gehäuft auftretenden Kopfschmerzen sein – stärkere Erkältungswellen waren in den vergangenen Jahren immer in ungeraden Jahren zu beobachten“, stellt Frank Liedtke fest.

Anteil Kinder sowie junge Erwachsene mit Kopfschmerzdiagnosen