In einer gut besuchten Veranstaltungshalle hält ein Mann vor einem Publikum einen Vortrag
STANDORTinfo für Baden-Württemberg

Barmer-Unternehmerforum in Freiburg: Digital arbeiten und gesund leben

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Wie lassen sich der digitale Wandel und gesundes Arbeiten unter einen Hut bringen? Darüber diskutieren Vertreter aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft beim Barmer-Unternehmerforum in Freiburg. Dreh- und Angelpunkt waren dabei die Ergebnisse einer repräsentativen Studie der Uni St. Gallen im Auftrag der Barmer. Untersucht wurde, welche Effekte die Digitalisierung der Arbeitswelt auf die Gesundheit der Beschäftigten hat. Dafür haben die Wissenschaftler über drei Jahre hinweg mehr als 8.000 Erwerbstätige aller Branchen befragt. Demnach fühlt sich jeder 4. Beschäftigte in Baden-Württemberg emotional erschöpft. Emotionale Erschöpfung wiederum lässt sich laut der Studie zu 20 Prozent auf die digitale Überlastung zurückzuführen. Ausgelöst wird sie durch die ständige Erreichbarkeit, die Menge der zu verarbeitenden Informationen und den technologischen Anpassungsdruck im Job. 17 Prozent der befragten Baden-Württemberger fühlen sich digital überlastet, 31 Prozent klagen über Schlafstörungen.

Vor digitaler Überlastung schützen und Potenzial nutzen

Vorgesetzte können ihre Mitarbeiter vor den negativen Effekten der Digitalisierung schützen, etwa durch einen partizipativen Führungsstil und die Förderung der individuellen Stärken der Mitarbeiter. Beschäftigte, die ihre Stärken einbringen können, fühlen sich laut der St. Gallener Studie im Schnitt um fast 13 Jahre jünger als diejenigen, bei denen das nicht der Fall ist. Die Mitarbeiter selbst sind angehalten, klare Grenzen zwischen Beruf und Privatleben zu ziehen. So sollte das Beantworten von beruflichen E-Mails und das Führen von beruflichen Telefonaten in der Freizeit ganz bewusst begrenzt werden, um Konflikten zwischen Arbeits- und Privatleben vorzubeugen.

Die Digitalisierung hat auch einen positiven Effekt auf die Gesundheit der Beschäftigten. Nämlich dann, wenn sie flexible Arbeitszeiten und Arbeitsbedingungen ermöglicht. Es wurde nachgewiesen, dass Beschäftigte, die zwischen den Befragungszeitpunkten der Studie in ein flexibleres Arbeitszeitmodell wechselten, ihr gesundheitliches Wohlbefinden und ihre Arbeitszufriedenheit steigern konnten. Stress und emotionale Erschöpfung gingen zurück, Gesundheit und Arbeitsfähigkeit entwickelten sich positiv