STANDORTinfo für Baden-Württemberg

Barmer GEK Arzneimittelreport

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Biotechnologisch hergestellte Arzneimittel (Biologikas) verursachen 21,3 Prozent der gesamten Arzneimittelkosten der Barmer GEK (5,7 Milliarden Euro). Biosimilars sind kostengünstigere Kopien dieser biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln. Durch die Verordnung von Biosimilars ließen sich laut Barmer GEK Arzneimittelreport Millionen einsparen. Allerdings verschreiben die Mediziner in Baden-Württemberg lieber das Original statt die wirkstoffgleiche Kopie.

Während die Verordnungsquote in Bremen bei über 54 Prozent liegt, setzen in Baden-Württemberg nur 29,5 Prozent der Mediziner auf Biosimilars. Rein medizinisch lassen sich die Differenzen nicht erklären. "Die niedrigen Verordnungsquoten könnten an der Informationspolitik der Pharmahersteller liegen, die schwindende Umsätze bei ihren teureren Originalpräparaten befürchten. Die Erfahrung zeigt, dass Biosimilars in der Regel etwa 25 Prozent günstiger sind als die Originalpräparate", erläutert Barmer GEK Landesgeschäftsführer Winfried Plötze.

Verordnungsquote Biosimilars


In den nächsten fünf Jahren könnten durch die Verordnung von Biosimilars laut Bamer GEK Arzneimittelreport ohne großen Aufwand bundesweit mehr als vier Milliarden Euro in der gesetzlichen Krankenversicherung eingespart werden. Wobei Einsparen nicht der richtige Begriff ist. Es handelt sich um vermeidbare Mehrkosten ohne therapeutischen Zusatznutzen. Dieses Geld könnte beispielsweise für die Behandlung von Patienten mit Hepatitis C zusätzlich ausgegeben werden – im Jahr 2015 waren dies immerhin knapp 100 Millionen Euro für Versicherte der Barmer GEK.

Der Anteil der Barmer GEK Versicherten, die ein biotechnologisch hergestelltes Arzneimittel erhalten haben, ist im ambulanten Sektor seit 2010 von 3,1 auf vier Prozent gestiegen. Bei den Ausgaben für biotechnologisch hergestellte Arzneimittel ist im selben Zeitraum ein Zuwachs um mehr als 40 Prozent zu verzeichnen.