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Barmer: So lassen sich Antibiotikaeinsatz und Antibiotikaresistenzen vermindern

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Stuttgart, 27. März 2018 – Der weltweite Antibiotikaverbrauch ist in den letzten 15 Jahren um 65 Prozent gestiegen, bis 2030 könnte der Gesamtverbrauch um bis zu 200 Prozent steigen. Das meldeten Wissenschaftler des US-Forschungszentrums CDDEP. „Das ist ein riesiges Problem, denn schon heute wirken manche Antibiotika nicht mehr und je mehr davon im Umlauf ist, desto größer ist die Gefahr, dass die Resistenzen weiter zunehmen. Jeder kann dazu beitragen, den Antibiotikaeinsatz zu reduzieren und hier ist auch wirklich jeder gefordert“, so der Landesgeschäftsführer der Barmer Baden-Württemberg, Winfried Plötze.

Auf Hygiene achten und Infektionen vermeiden

Am wirkungsvollsten vermeidet man einen Antibiotikaeinsatz, indem man Infektionen vermeidet. Etwa durch einfache Hygienemaßnahmen wie häufiges und gründliches Händewaschen und Lüften, um die Zahl der Erreger in der Raumluft zur verringern. Auch, wenn Antibiotika nur gegen Bakterien und nicht gegen Viren wirken, ist ein ausreichender Impfschutz wichtig. Denn durch Viren verursachte Krankheiten wie Masern oder Grippe können in ihrem Verlauf bakterielle Infektionen wie Lungenentzündungen begünstigen, die mit Antibiotika behandelt werden müssen. Auch die unsachgemäße Einnahme von Antibiotika kann die Entstehung von Resistenzen fördern. Ist die Dosis zu gering, dann haben die Bakterien zu wenig Kontakt mit dem Arzneimittel, als dass sie davon beeinträchtig werden, aber ausreichend Zeit, um ihre Resistenz weiterzuentwickeln. Deshalb sollte ein Antibiotikum immer nach Anweisung des Arztes eingenommen und niemals vorzeitig abgesetzt werden. Es gilt die Devise: So selten wie möglich und so lange wie nötig. Überschüssige Medikamente sollten weder über die Toilette noch im Waschbecken entsorgt werden, da nicht ausgeschlossen werden kann, dass über die Verbreitung durch das Abwasser die Bildung von Resistenzen gefördert wird. Obst und Gemüse sollten vor dem Verzehr gewaschen werden, ebenso Messer und Brettchen, auf denen rohes Fleisch zubereitet wurde. Denn Mastbetriebe setzen Antibiotika ein, die über den Verzehr von Fleisch aufgenommen werden können.

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