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Mehr als 2.500 zusätzliche Pflegekräfte wären möglich

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Stuttgart, 22. Februar 2021 - Der Pflegenotstand in Baden-Württemberg ließe sich durch bessere Arbeitsbedingungen etwas abmildern. Laut Barmer-Pflegereport sind Pflegekräfte häufiger krankgeschrieben und sie werden auch häufiger frühverrentet als Beschäftigte in anderen Berufen. "Hätten wir in der Pflege Arbeitsbedingungen, die nicht zu höheren Krankenständen und Frühverrentung führen würden, dann stünden uns theoretisch mehr als 2.500 Pflegekräfte zusätzlich zur Verfügung", so der baden-württembergische Landesgeschäftsführer der Barmer, Winfried Plötze. Diese könnten laut Berechnung der Krankenkasse fast 5.000 Menschen in Baden-Württemberg zusätzlich versorgen. Zwischen den Jahren 2016 und 2018 waren den Ergebnissen des Pflegereports zufolge 7,7 Prozent aller Hilfskräfte und 6,3 Prozent der Fachkräfte in der baden-württembergischen Altenpflege krankgeschrieben. In den anderen Berufen lag der Krankenstand im Schnitt bei 4,2 Prozent. Im selben Zeitraum seien 3,9 von 1000 Altenpflegefachkräften und 3,3 von 1000 Altenpflegehilfskräfte vorzeitig in den Ruhestand gegangen. In den sonstigen Berufen waren es im Schnitt 2,3 von 1000 Beschäftigten. Es sei wichtig, diejenigen zurückzugewinnen und zu halten, die der Pflege den Rücken gekehrt hätten. Die jetzigen Arbeitsbedingungen führten zu einer Abwärtsspirale. Plötze: "Wenn Pflegekräfte krank werden oder in den vorzeitigen Ruhestand gehen, dann steigt die Arbeitsbelastung für die verbliebenen Kolleginnen und Kollegen. Das kann zu weiteren Erkrankungen führen. Damit wird die Personaldecke noch dünner, als sie ohnehin schon ist. Dieser Teufelskreis muss dringend durchbrochen werden."

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