Pressemitteilungen aus Baden-Württemberg

Immer mehr junge Baden-Württemberger schlafen schlecht

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Stuttgart, 2. September 2020 – Junge Menschen schlafen heute schlechter als vor 15 Jahren. Das geht aus einer aktuellen Analyse der Barmer hervor. Während Ärztinnen und Ärzte im Jahr 2005 bei 2.765 Baden-Württembergern im Alter von 20 bis 24 Jahren eine Schlafstörung diagnostizierten, waren im Jahr 2018 6.561 junge Leute betroffen.

Das entspricht einer Steigerung um 137 Prozent. Einen Anstieg von 1.538 auf 3.509 Betroffene (+128 Prozent) gab es bei den jungen Baden-Württembergern zwischen dem 15. und 19. Lebensjahr. "Auch jüngere Menschen dürfen anhaltende Schlafstörungen nicht auf die leichte Schulter nehmen. Sie sind unangenehm und machen krank. Dabei wird nicht nur die Leistungsfähigkeit im Beruf und beim Sport eingeschränkt, sondern sie können auch erste Hinweise auf psychische Erkrankungen sein", sagt Winfried Plötze, Landesgeschäftsführer der Barmer in Baden-Württemberg. Daher sollten Schlafstörungen beim nächsten Arztbesuch angesprochen werden. 

Schlafstörungen vor allem im Westen und Süden der Republik

Wie aus der Barmer-Analyse weiter hervorgeht, wurden im Jahr 2018 bundesweit über alle Altersgruppen hinweg bei etwa 1,76 Millionen Menschen Schlafprobleme diagnostiziert. Dabei gibt es große regionale Unterschiede. Vor allem im Westen und Süden liegen die Menschen nachts wach. In Nordrhein-Westfalen gab es beispielsweise knapp 430.000 Betroffene, gefolgt von Bayern mit knapp 325.000 und Baden-Württemberg mit rund 219.000 Personen. Gemessen an der Einwohnerzahl sind die häufigsten Schlafstörungen im Saarland, in Bayern und in Rheinland-Pfalz zu beobachten. In diesen drei Bundesländern waren 29,8 beziehungsweise 24,7 und 24,5 Menschen je 1.000 Einwohner von unruhigem oder fehlendem Schlaf betroffen. In Baden-Württemberg schlafen 19,4 von 1.000 Einwohnern schlecht. Ruhigere Nächte hatte man hingegen in Sachsen-Anhalt, wo nur 14,9 von 1.000 Einwohner nachweislich Schlafprobleme hatten. "Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind rein medizinisch nicht erklärbar. Hier sind weitere Untersuchungen erforderlich", sagt Plötze. 

Mit GET Sleep chronische Schlafstörungen behandeln 

Chronische Schlafstörungen werden oft falsch behandelt. "Viele Patienten erhalten Medikamente. Dabei sollte die Arzneimitteltherapie die Ultima Ratio sein", bemängelt der Psychologe und Projektleiter von GET Sleep, Prof. Kai Spiegelhalder von der Uniklinik Freiburg. Dabei könne den meisten vergleichsweise einfach geholfen werden. Um die Versorgung von Menschen mit chronischen Schlafstörungen zu verbessern, haben die Uniklinik Freiburg, das GET On Institut, die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin und die Barmer das Innovationsfondsprojekt GET Sleep ins Leben gerufen. Auf der Internetseite von GET  Sleep gibt es einen Selbsttest. kann man mit einem Selbsttest herausfinden, ob eine Schlafstörung vorliegt. Zudem können sich chronisch Schlafgestörte über diese Internetseite für eine Teilnahme am Projekt GET  Sleep vormerken lassen. 

Das Balkendiagramm zeigt, wie viele Baden-Württemberger in welchem Alter im Jahr 2005 und im Jahr 2018 eine Schlafstörung hatten

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Pressesprecherin Barmer Baden-Württemberg
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