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Konzentration von Krankenhausleistungen für bessere Versorgungsqualität

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Die medizinische Versorgung im Krankenhaus muss zukünftig noch konsequenter an der Qualität ausgerichtet werden. Zwar gibt es bereits eine Vielzahl an Instrumenten zur Qualitätssicherung, doch sind die Ergebnisse in der stationären Versorgung vielfach nur durchschnittlich. Eine Studie des IGES-Instituts stützt nun die Forderung von Krankenkassen wie der Barmer, medizinische Leistungen im Krankenhausbereich stärker als bislang an bestimmten Standorten zu konzentrieren. Dies hat laut IGES positive Auswirkungen auf die Qualität der Behandlung. 

Berlin, 29.04.2021 – Ein hoher medizinischer Behandlungsstandard im Krankenhaus kann nur erreicht werden, wenn die bestehenden Qualitätsanforderungen konsequent angewendet werden. So dürfen medizinische Eingriffe nur in solchen stationären Einrichtungen stattfinden, wo die personellen und strukturellen Voraussetzungen vorhanden sind. Die Barmer fordert deshalb, dass Krankenhäuser die Regelungen zu Mindestmengen einhalten müssen, andernfalls dürfen die Leistungen nicht vergütet werden. Mindestmengenregelungen sollten darüber hinaus auch auf andere Leistungsbereiche ausgeweitet werden.
Das aktuelle IGES-Gutachten „Qualitätsverbesserung durch Leistungskonzentration in der stationären Versorgung“ untermauert diese Forderung. Die vom vdek in Auftrag gegebene Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Versorgungsqualität steigt, wenn stationäre Leistungen standortbezogen konzentriert werden. So sei für zahlreiche komplexe medizinische Eingriffe nachgewiesen, dass die Qualität der Behandlung höher ist, wo eine größere Anzahl dieser Behandlungen durchgeführt wird. Größeren Versorgungseinheiten gelinge es zudem meist besser, qualifizierte ärztliche und pflegerische Fachkräfte zu gewinnen und ein hochwertiges Versorgungsangebot personell rund um die Uhr sicherzustellen.

Gestuftes Konzept für stationäre Versorgungsstrukturen

Die hohe Krankenhausdichte – mit zu vielen kleinen Krankenhäusern vor allem in den Ballungsgebieten – führt dazu, dass zu viele Kliniken um begrenzte personelle und finanzielle Ressourcen konkurrieren. Im Rahmen einer notwendigen grundlegenden Strukturreform im stationären Bereich sollten die Versorgungsstrukturen deshalb stärker einem gestuften Konzept folgen: Krankenhäuser bekommen konkrete Versorgungsaufträge nach ihrer jeweiligen Versorgungsstufe zugeordnet. Kleinen Kliniken kommt dabei eine wichtige Funktion für die Region zu: Je nach Bedarf können sie in lokale Versorgungseinrichtungen wie Gesundheits- oder Pflegezentren umgewandelt werden – ohne akut-stationäre Funktion.

Mit diesem Beitrag positioniert sich die Barmer zur Bundestagswahl 2021. Weitere Reformvorschläge für die nächste Legislaturperiode lesen Sie hier