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#regionalstark: Telemedizin-Modellprojekt sichert kinder- und jugendpsychiatrische Versorgung in Ostsachsen

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In der ostsächsischen Region Weißwasser ist der Versorgungsgrad im Facharztbereich Kinder- und Jugendpsychiatrie niedrig. Junge Patienten und deren Familien mussten oftmals weite Wege für individuelle ambulante Behandlungs- und Betreuungsangebote in Kauf nehmen. Um die fachärztliche Versorgung vor Ort sicherzustellen, werden Kinder und Jugendliche nun erstmals auch über telemedizinische Angebote betreut. Die Barmer fördert das Modellvorhaben.

Berlin, 22.01.2020 – Kern des Modellprojekts ist eine innovative Praxisorganisation für Vertragsärzte, die zu einer bedarfsgerechteren wohnortnahen Versorgung besonders in strukturschwachen Regionen führen soll. Dazu hat der in Pirna niedergelassene Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Doktor Reinhard Martens, eine ambulante Zweigpraxis in Weißwasser eröffnet. Sein Konzept setzt auf eine Kombination von telemedizinischen Lösungen und einer weitreichenden Delegation fachärztlicher Leistungen auf hochqualifizierte Therapeuten. Damit wird ein engmaschiges ambulantes und gleichzeitig wohnortnahes Betreuungskonzept ermöglicht. Der Erstkontakt erfolgt zwischen Patient und Arzt immer persönlich. Der weitere Austausch zwischen Arzt und Patienten erfolgt dann in der Regel per therapeutisch assistierter Videosprechstunde. Dies entlastet den Arzt und ermöglicht ihm, zusätzliche Patienten ambulant in einer Zweigpraxis zu behandeln. In besonderen Bedarfssituationen findet der Austausch weiterhin persönlich statt.

Betreuungsleistungen des Arztes werden weitgehend delegiert auf ein hoch qualifiziertes, multiprofessionelles Team, das die Patienten intensiv im Verlauf der Behandlung begleitet. Die Behandlung obliegt weiterhin dem Arzt, der über eine telemedizinische Plattform die Therapie parallel verfolgt und sich sofort einschalten kann. Der Facharztstandard sowie das Tandem aus Mediziner und Therapeuten gewährleisten die hohe Qualität des Projektes.

Das Modellprojekt wurde im Rahmen des Gemeinsamen Landesgremiums nach § 90a SGB V angestoßen. Dieses Gremium aus Sächsischem Sozialministerium, gesetzlichen Krankenkassen, Kassenärztlicher Vereinigung, Landesärztekammer und Krankenhausgesellschaft Sachsen sucht nach innovativen Lösungsansätzen, um die medizinische Versorgung besonders in unterversorgten Regionen sicherzustellen. Gemeinsam mit allen anderen Ersatzkassen unterstützt die Barmer das Vorhaben. 

#regionalstark - Versorgung findet regional statt. Wo sonst?
Auch wenn die Barmer bundesweit organisiert ist, so ist die Versorgung in der Region ihr tägliches Geschäft. Sie ist in allen Bundesländern durch eine Vielzahl von regionalen Versorgungsprojekten und Kooperationen stark vertreten. Die Barmer bietet als überregionale Krankenkasse passgenaue Lösungen für regionale Versorgungssituationen an. Sie ist in den regionalen Versorgungsprozessen tief verankert und steht vor Ort mit den Leistungserbringern im direkten und ständigen Austausch, um die bestmögliche Versorgung ihrer Versicherten zu gewährleisten.