Stoßwellentherapie
Trotz zahlreicher Studien ist der Nutzen der Stoßwellentherapie immer noch umstritten. Wie diese mechanisch-akustischen Wellen im Körper wirken und bei welchen Erkrankungen eine Behandlung in Frage kommen kann, erfahren Sie hier.
Was sind Stoßwellen?
Ursprünglich wurde die Stoßwellentherapie entwickelt, um Nieren- und Gallensteine ohne Operation zu entfernen. Heute wird die Therapie auch als weitere Behandlungsoption bei Verkalkungen und Entzündungen beispielsweise in Gelenken angeboten. Stoßwellen sind energiereiche Druckwellen, ähnlich wie Schallwellen. Sie werden durch wasserhaltiges Gewebe, Muskeln und Fett geleitet und geben ihre Energie erst frei, wenn sie auf festen Widerstand im Gewebe treffen – wie auf Nierensteine oder auch Kalkablagerungen. Stoßwellen sollen aber nicht nur eine mechanische Zertrümmerung der Verkalkungen bewirken. Ihnen wird auch eine Verbesserung der Durchblutung und Ausschüttung körpereigener Botenstoffe zugeschrieben, um Gewebe zu regenerieren oder neu zu bilden und um Schmerzen zu lindern. Die genaue Wirkung der Stoßwellen ist bisher jedoch noch nicht vollständig geklärt.
Kalkschulter, Fersensporn und Tennisellenbogen
Es gibt unterschiedliche Erkrankungen, bei denen eine Stoßwellentherapie in Erwägung gezogen werden kann. Am häufigsten wird die Stoßwellentherapie bei der Kalkschulter vorgeschlagen – als letzte Maßnahme vor einer Operation, wenn weder Medikamente noch Physiotherapie oder physikalischen Anwendungen die Beschwerden über drei bis sechs Monate lindern konnten. Dies gilt auch für Entzündungen an der Fußsohle (Plantarfasziitis) mit und ohne Fersensporn oder beim Tennis- und Golferellenbogen. Zudem werden die Stoßwellen bei Entzündungen der Achillessehne (Achillodynie), am Knie (Patellaspitzensyndrom) oder verkalkten Schleimbeutelentzündungen eingesetzt.
Ablauf einer Stoßwellentherapie
Die energiereichen Wellen werden außerhalb des Körpers mit einem Stoßwellengerät erzeugt und über den Schallkopf exakt auf die gewünschte Körperstelle übertragen. Bis zu 2.000 Stoßwellen werden bei einer Behandlung in das Gewebe abgegeben. Die Anwendung dauert 5 bis 60 Minuten. Meist sind mehrere Wiederholungen der Stoßwellenbehandlung erforderlich, die im Abstand von einer Woche erfolgen.
Kosten der Stoßwellentherapie
Die Stoßwellentherapie ist – abseits von Nieren- und Gallensteinen – keine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung, so dass die Barmer keine Kosten übernehmen kann.
Textnachweis
- Autor: Internetredaktion der Barmer
- Qualitätssicherung: Dr. med. Utta Petzold, Ärztin
Quellen
- Ärzteblatt: Extrakoporale Stoßwellentherapie bei Fersensporn
- Ärztezeitung: Stoßwellen gegen Kalkschulter