Frau steht in der Küche mit Kaffee und Mobiltelefon
Stress und Leistungsdruck

Stressoren im Alltag identifizieren: Finden Sie heraus, was Sie besonders belastet

Lesedauer unter 4 Minuten

Redaktion

  • Barmer Internetredaktion

Qualitätssicherung

  • Marie-Victoria Assel (Psychologin, Barmer)
  • Andrea Jakob-Pannier (Diplom-Sozialpädagogin/ Psychologin/ Psychoonkologin, Barmer)

Der Alltag kann ziemlich belasten. Ständig erwarten uns neue Herausforderungen, die wir meistern müssen: Job, Familie, Haushalt, Kindererziehung, Pflege von Angehörigen oder zeitaufwendige Hobbys. Wir fühlen in uns in eine Art Hamsterrad gesperrt und wissen nicht, wie wir diesem entkommen können.

Wenn Sie kürzer treten wollen, sollten Sie als ersten Schritt die Faktoren in Ihrem Alltag identifizieren, die Sie besonders belasten und dann überlegen, was Sie verändern können. Als Stressfaktoren (Stressoren) bezeichnet man alle inneren und äußeren Reize, die eine Stressreaktionen auslösen – auch wenn eine klare Trennung hier nicht immer so einfach ist.

Denn so kann Termindruck von außen durch einen Vorgesetzten vorgegeben oder auch selbst auferlegt sein.

Bewerten Sie die Stressoren in Ihrem eigenen Alltag

Jeder reagiert auf herausfordernde Situationen anders: Der eine empfindet familiäre Belastungen stressiger als berufliche und der andere kommt schneller aus einer Anspannungssituation wieder heraus. Diese Auswahl soll ein Denkanstoß sein, um einmal mit offenen Augen den eigenen Alltag zu bewerten: Was stresst, wo kann man kürzer treten, welchen Stressfaktor hat man noch gar nicht bemerkt?

Wer seine persönlichen Stressfaktoren kennt, kann im nächsten Schritt überlegen, wie er ihnen aktiv begegnet oder sie möglicherweise vermeidet.

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Äußere Stressauslöser bei der Arbeit

  • Ständig werden Sie bei der Arbeit durch Kollegen, Telefonate oder hereinkommende E-Mails unterbrochen.
  • Das Arbeitspensum ist sehr hoch – am Abend sind Sie meist nicht fertig mit der Arbeit.
  • In Ihrem Unternehmen gibt es häufig undefinierte und ineffiziente Arbeitsabläufe.
  • Die Aufgaben überfordern Sie manchmal.
  • Die Vorgaben für Ihre Aufgaben sind oft nicht klar. Weil Sie nicht richtig informiert oder die Ziele nicht klar formuliert wurden, machen Sie häufig Fehler.
  • In Ihrem Job ändert sich sehr viel. Sie sind oft technischen Neuerungen ausgesetzt.
  • Es herrscht ein schlechtes Arbeitsklima, sogar Mobbing kommt vor.
  • Die oder der Vorgesetzte übt starken Druck aus. Sie selbst stehen als Chefin oder Chef unter hohem Leistungsdruck.
  • Sie bekommen am Tag sehr viele Mails, auf die Sie rasch antworten müssen.
  • Ihre Vorgesetzten oder Ihre Kunden erwarten, dass Sie ständig erreichbar sind, manchmal auch am Wochenende.
  • Sie fühlen sich von Ihren Vorgesetzen nicht ausreichend unterstützt und wertgeschätzt.
  • Sie tun sich schwer, Aufgaben auch einmal zu delegieren und abzugeben.
  • Ihr Arbeitsplatz droht wegzufallen, Sie sollen in eine andere Stadt versetzt werden.
  • Sie sind einer hohen Lärm- und Geruchsbelastung ausgesetzt.
  • Der Job ist für Sie der wichtigste Lebensinhalt.
  • Sie vergleichen sich gerne mit anderen bei der Arbeit, um beruflich aufzusteigen.
  • Ihre Familie interessiert sich nur wenig für Ihre Probleme im Job.

Äußere Stressauslöser im privaten Umfeld

  • Es gibt Konflikte in der Schule Ihres Kindes.
  • In Ihrer eigenen Familie wird viel gestritten.
  • Vor einige Zeit ist jemand aus Ihrer Familie schwer erkrankt oder gestorben. Sie selbst haben eine chronische Erkrankung.
  • Schmerzen (zum Beispiel Rückenschmerzen) machen Ihnen häufig zu schaffen.
  • Sie müssen die Doppelbelastung Familie und Beruf stemmen und bekommen wenig Unterstützung von außen.
  • Sie wohnen an einer lauten Straße und können nachts schlecht schlafen.

Innere Stressauslöser

  • Sie stellen hohe Ansprüche an sich selbst und würden sich selbst als Perfektionisten bezeichnen.
  • Allen Erwartungen, die von außen an Sie gestellt werden, wollen Sie gerecht werden.
  • Entscheidungen fallen Ihnen schwer.
  • Häufig sind Sie unzufrieden mit sich, Sie machen sich viele Sorgen und haben Angst vor der Zukunft.
  • Gerne würden Sie sich gesünder ernähren, aber Sie schaffen dies aus Zeitnot oder anderen Gründen nicht.
  • Sie bewegen sich zu wenig und sitzen abends oft müde auf dem Sofa.
  • Selten gönnen Sie sich Erholungsphasen.
  • Sie können schlecht Nein sagen und nehmen oft Verpflichtungen auf sich, obwohl Sie Ihnen eigentlich zu viel sind.
  • Deadlines und Verabredungen pünktlich einzuhalten fällt Ihnen schwer.
  • Sie haben große Angst Fehler zu machen – im beruflichen und im privaten Umfeld.
  • Sie tun sich schwer, Hilfe anzubieten, wenn diese jemand anbietet. Noch weniger gerne fragen Sie nach Hilfe.
  • Einige Wünsche, die Sie an Ihr Leben haben, können Sie sich nicht erfüllen.
  • Sie fühlen sich schnell überfordert und nur wenig belastbar.

Was stresst Sie besonders?

Wählen Sie aus, welchen Stressauslösern Sie häufig ausgesetzt sind. Überlegen Sie, wie beeinträchtigt Sie sich dadurch fühlen. Wenn Sie merken, dass die Stressoren Sie psychisch und körperlich beeinträchtigen, sollten Sie frühzeitig handeln. Dies kann auf verschiedenen Art und Weise erfolgen, zum Beispiel können Sie Ihre persönliche Stresskompetenz fördern, eine Entspannungsmethode lernen oder – wenn möglich – an den äußeren Umständen Veränderungen vornehmen.

Die Liste der hier aufgeführten Stressoren ist nicht erschöpfend und vollständig. Sie soll lediglich eine Reflexion über das eigene Stress-Level und mögliche Veränderungen anstoßen.

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