Illustration eines Embryos und einer jungen schwangeren Frau, die die Hand auf den Bauch legt in der 8.SSW
Schwangerschaftskalender

8. Schwangerschaftswoche: In Ihrem Körper verändert sich gerade einiges

Lesedauer unter 8 Minuten

Viele Frauen haben jetzt gleich mit mehreren Schwangerschaftsanzeichen zu kämpfen: Übelkeit, Müdigkeit, Erschöpfung, Brustspannen und vielleicht noch einige mehr. Das liegt daran, dass die Umstellung im Körper voll im Gange ist. Das Baby muss mit Blut, Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Das ist für Sie ungewohnt und oft auch anstrengend. Die gute Nachricht ist: Ab dem 3. Monat hat sich Ihr Körper in der Regel an die Umstellung angepasst und die Begleiterscheinungen verschwinden oder lassen zumindest nach. Bis es so weit ist, helfen Ihnen hoffentlich einige unserer Tipps, um besser durch den Alltag zu kommen.

Die 8. Schwangerschaftswoche auf einen Blick

  • Illustration eines Auges mit einer rosa Wolke

    Trimester: 1

  • Monat: 2
  • SSW 8
  • Größe: 10 - 15 mm
  • Gewicht: Unter 1 g

Pärchen steht draußen hintereinander und hält ein Ultraschallbild vor den Bauch der Frau

In der Schwangerschaftswoche 8 sieht Ihr Baby schon aus wie ein winziger Mensch.

Ihr Baby entwickelt sich

Obwohl Ihr Baby in der Schwangerschaftswoche 8 gerade mal etwa 1,5 Zentimeter groß ist, sieht es schon aus wie ein winziger Mensch. Die grundlegende Körperform ist weitestgehend vorhanden und entwickelt sich konstant weiter. Neben dem Rumpf kann man bereits erkennen, wie sich in den Beinen die Kniegelenke und in den Armen die Ellenbogen entwickeln. An den Enden der Hände und Füße sprießen winzige Finger und Zehen. Immer noch ist der Kopf im Vergleich zum Rest des Körpers sehr groß. Das ist auch gut so, denn das Gehirn und die mit ihm verbundenen Sinnesorgane bilden sich weiter aus. Jede Minute entwickeln sich rund 100.000 neue Gehirnzellen. Auch die Augen entwickeln sich weiter und sind nun schon von einer dünnen Hautschicht überzogen, die später die Augenlider bildet. Ebenso reift das Innenohr weiter heran. Es dient später nicht nur zum Hören, sondern verleiht dem Baby auch seinen Gleichgewichtssinn. Und auch bei den inneren Organen geht es mit großen Schritten weiter. Die Nieren beginnen jetzt, Urin zu produzieren und auszuscheiden. Der Magen hingegen bildet bereits erste Verdauungssäfte. Auch das Herz Ihres Babys ist schon fleißig. Es schlägt 120- bis 160-mal pro Minute, um den kleinen Körper mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen, die über die Nabelschnur zu ihm kommen.

Frau liegt auf einer Yogamatte auf dem Boden und schaut in einen Laptop vor ihr

Sie sind ab der 8. Schwangerschaftswoche vielleicht öfter aus der Puste - gönnen Sie sich Ruhe.

Ihre Gesundheit

Die hormonelle Umstellung Ihres Körpers ist in der SSW 8 immer noch voll im Gange. Das hat mehrere Auswirkungen. Zunächst einmal wächst Ihre Gebärmutter weiter. In Ihrem Bauch ist die Gebärmutter von den sogenannten Mutterbändern umgeben. Sie stützen die Gebärmutter ab, damit sie in aufrechter Position gehalten wird. Da die größer werdende Gebärmutter mehr Druck auf diese Bänder ausübt, werden sie gedehnt. Möglicherweise spüren Sie das durch einen ziehenden oder zwickenden Schmerz im Unterbauch bzw. der Leistengegend. Sie sollten nun vermeiden, schwere Dinge zu heben, denn dabei wird noch mehr Druck auf die Mutterbänder ausgeübt. Wenn der Dehnungsschmerz zu unangenehm wird, können in der Regel Entspannungsübungen oder ein lauwarmes Bad helfen.

Möglicherweise merken Sie auch, dass Sie bei Anstrengungen nun immer schneller aus der Puste kommen und etwas kurzatmig sind? Das liegt daran, dass Ihr Körper einen Teil des Sauerstoffs aus Ihrem Blut an das Baby abgibt. Die Menge an Blut in Ihrem Körper vergrößert sich daher weiter. Die Mehrarbeit, die das Herz leisten muss, und der niedrige Blutdruck, der durch die Weitstellung der Blutgefäße entsteht, können mögliche Kreislaufprobleme und damit Schwindel noch verstärken.
Gönnen Sie sich ruhig kleine Auszeiten. Das erste Schwangerschaftsdrittel empfinden die meisten Frauen als besonders anstrengend. Sie werden vielleicht merken, dass Sie nicht alles so erledigen können, wie Sie es gewohnt sind. Arbeit, Freunde treffen, einkaufen: Das kostet plötzlich viel mehr Kraft. Haben Sie deshalb Geduld mit sich und geben Sie auf sich acht. Sie benötigen jetzt mehr Verschnaufpausen und mehr Schlaf.

Hier haben wir ein paar Tipps gegen Kreislaufprobleme für Sie zusammengestellt:

  • Aktivieren Sie Ihren Kreislauf durch regelmäßige Bewegung. Am besten jeden Tag mindestens 30 Minuten. Dabei muss und sollte auch kein Marathon gelaufen werden, eine halbstündige Walking-Einheit, Schwangerschaftsyoga oder ein ausgedehnter Spaziergang ist völlig ausreichend.
  • Neben angemessenem Sport und Bewegung wirken auch Wechselduschen oder regelmäßiges Abreiben und Bürsten von Armen und Beinen, um Kreislaufproblemen vorzubeugen.
  • Versuchen Sie zu langes Stehen zum Beispiel beim Einkaufen oder zu langes Sitzen im Büro zu vermeiden, damit Ihr Kreislauf nicht zu sehr runterfährt. Streuen Sie kurze Bewegungen ein. Statten Sie zum Beispiel Ihren Kollegen im Büro einen Besuch ab, anstatt anzurufen, oder stellen Sie sich im Stehen mehrmals hintereinander auf die Zehenspitzen.
  • Sollte Ihnen doch mal schwindelig werden, hilft es zum Beispiel, auf der Stelle zu treten bzw. zu hüpfen oder wiederholt die Fäuste zu ballen, um den Kreislauf wieder in Schwung zu bringen.
  • Achten Sie darauf, regelmäßig zu trinken und eine Kleinigkeit zu essen. Auch das regt den Kreislauf an.
  • Venenstützstrümpfe, beispielsweise Reisestrümpfe, oder Stützstrumpfhosen unterstützen den Rückfluss des Blutes zum Herzen.

Termin

Falls Sie noch keinen Termin für eine Erstuntersuchung bei Ihrem Frauenarzt oder Ihrer Frauenärztin gemacht haben, sollten Sie das in der achten Schwangerschaftswoche nachholen.

Hebammenberatung per Chat und Telefon

In der Schwangerschaft, im Wochenbett und im Alltag mit einem kleinen Kind ergeben sich viele Fragen und vielleicht auch mal Sorgen. Die Barmer bietet gemeinsam mit ihrem Partner Kinderheldin schnelle und unkomplizierte Hilfe – mit der Hebammenberatung per Chat und Telefon. Kostenfrei für alle Schwangeren und Mütter oder Väter mit einem Baby bis zum Alter von zwölf Monaten, die bei der Barmer versichert sind.

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Tipps und Tricks für die 8. Schwangerschaftswoche

Worauf Sie bei Arbeiten im Haushalt achten sollten

Illustration zweier Herzen und einer Sprechblase vor grünem Hintergrund

Wie steht es in der Schwangerschaft mit alltäglichen Aufgaben im Haushalt? Auch Schwangere können die meisten Haushaltstätigkeiten problemlos erledigen, solange sie gesund sind und keine besondere Risikosituation vorliegt. Muten Sie sich nicht zu viel zu. Verteilen Sie die Aufgaben auf mehrere Tage und gönnen Sie sich zwischendurch die eine oder andere Pause.

Hier haben wir für Sie ein paar praktische Tipps dafür zusammengestellt:

  • Achten Sie auf die richtige Körperhaltung – besonders beim Bücken und Heben. Ein gerader Rücken und gebeugte Knie entlasten dabei die Wirbelsäule.
  • Schwere Lasten – und dazu zählt alles, was mehr als 5 Kilogramm wiegt – sollten Sie nur vorsichtig heben. Wenn möglich, lassen Sie sich das Heben abnehmen.
  • Falls Sie mit Kreislaufproblemen und Schwindelattacken zu kämpfen haben, sollten Sie besser nicht mehr auf Leitern oder Stühle steigen. Das Unfallrisiko ist dabei hoch.
  • Bei längeren stehenden Tätigkeiten, wie etwa beruflich oder beim Bügeln oder bei Essensvorbereitungen in der Küche, kann es zum Versacken des Blutes in den Beinen und dadurch zu Schwindel kommen. Erledigen Sie diese Arbeiten besser im Sitzen.
  • Beim Putzen empfiehlt es sich, auf aggressive Reinigungsmittel zu verzichten. Bei ihrem Gebrauch entstehen Dämpfe, die Sie besser nicht einatmen sollten. Wenn sich solche Reiniger nicht vermeiden lassen, dann auf jeden Fall bei geöffnetem Fenster arbeiten. Außerdem das Putzmittel besser direkt auf den Wischlappen geben und Sprühflaschen meiden, da diese einen feinen Sprühnebel produzieren, der nicht nur auf der zu reinigenden Oberfläche landet, sondern durch das Einatmen auch in die Atemwege gelangt. Tragen Sie zudem Putzhandschuhe, damit Ihre Haut nicht mit den Chemikalien in Kontakt kommt.

Eine schwangere Frau sitzt auf einer Couch, neben ihr liegt eine Katze

Achtsamer Umgang mit Haustieren

Haustiere können tolle Gefährten sein, leider aber auch bestimmte Krankheitserreger übertragen. Ein Beispiel ist die von Katzen übertragene Toxoplasmose. Für die Katze selbst und auch für viele Erwachsene verläuft die Infektionskrankheit unbemerkt und harmlos. Für Ihr Ungeborenes kann sie jedoch gefährlich sein. Viele Katzenbesitzer hatten diese Krankheit schon, ohne etwas davon zu bemerken. Diese Menschen sind danach immun, da sie nun Antikörper gegen den Erreger besitzen. Bei einer Schwangeren mit Toxoplasmose-Antikörpern schützen diese auch das ungeborene Kind. Ihre Ärztin bzw. Ihr Arzt kann mit einem Bluttest feststellen, ob bei Ihnen Toxoplasmose-Antikörper vorhanden sind. Wenn Sie keine Antikörper haben, sollten Sie bestimmte Vorsichtsmaßnahmen treffen, um Ihr Ungeborenes zu schützen. Nutzen Sie zum Beispiel Handschuhe beim Säubern der Katzentoilette, da die Erreger der Toxoplasmose unter anderem über Tierkot übertragen werden. Vielleicht kann während Ihrer Schwangerschaft auch jemand anderes diese Arbeit übernehmen. Achten Sie darauf, sich nach den Streicheleinheiten für Ihre Katze regelmäßig die Hände zu waschen.

Weitere Übertragungswege des Toxoplasmose-Erregers sind unter anderem:

  • Kontakt mit Erde, zum Beispiel bei Gartenarbeiten oder auf Sandspielplätzen
  • nicht gründlich gewaschenes Obst und Gemüse
  • nicht genügend durchgegartes Fleisch

Gründliches Händewaschen vor und nach dem Essen bzw. Kochen sowie nach der Gartenarbeit und dem Besuch von Spielplätzen hilft, eine mögliche Infektion zu verhindern. Frisches Obst und Gemüse sollte ebenfalls vor dem Verzehr gründlich gewaschen werden.

Schauen Sie sich nach einer Hebamme um

Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett sind für viele Frauen eine besonders schöne Zeit. Sie sind gerade für Erstgebärende aber auch mit vielen körperlichen und seelischen Veränderungen und neuen Anforderungen verbunden, die jede Frau anders erlebt. Deshalb stehen Ihnen auf Wunsch von Anfang der Schwangerschaft an bis zum Ende der Stillzeit Hebammen zur Seite. Diese sind eigens dafür ausgebildet, Sie und Ihre Familie in dieser aufregenden Zeit sowohl medizinisch als auch psychisch umfassend zu unterstützen und zu beraten. Sie begleiten die Geburt Ihres Kindes im Krankenhaus, im Geburtshaus oder auch bei einer Hausgeburt. Wie sich Hebammen in ihrem Angebot und ihren Aufgaben unterscheiden, erfahren Sie in unserem Themen-Special zu Schwangerschaft und Geburt.
Hebammen sind sehr gefragt und oft über Wochen ausgebucht. Deswegen ist es sinnvoll, sich schon jetzt mit der Suche nach einer geeigneten Hebamme zu beschäftigen. Wir unterstützen sie dabei. Finden Sie mit unserer Hebammensuche ganz bequem online die richtige Hebamme in Ihrer Nähe. Außerdem übernimmt die Barmer die Kosten für die Betreuung durch Vertragshebammen.

Merkzettel für Wichtiges

  • Illustration eines Klemmbretts mit einem rosa Haken

    Nicht schwer heben

  • Jeden Tag ein Spaziergang regt den Kreislauf an.
  • Mit Arzt oder Ärztin über Toxoplasmose-Test sprechen
  • Gründlich Hände waschen
  • Auf kleine Auszeiten achten
  • Hebamme suchen

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