Illustration eines Embryos und einer jungen Frau, die die Hand auf den Bauch legt
Schwangerschaftskalender

7. Schwangerschaftswoche: Ihr Baby macht seine ersten Bewegungen

Lesedauer unter 8 Minuten

Sie werden es noch nicht spüren können, aber Ihr Baby wird agil und fängt an sich zu bewegen. So lernt es, sich zu koordinieren. Bewegung ist aber auch für Sie wichtig, denn dadurch aktivieren Sie Ihr Herz-Kreislauf-System und stärken Ihre Muskeln, Sehnen, Bänder, Faszien und Gelenkstrukturen. Durch die angeregte Durchblutung wird der Embryo zudem optimal versorgt und Bewegung hilft gegen die Müdigkeit. Wir haben ein paar Empfehlungen für Sie, welche Sportart sich gerade besonders gut eignet und bei welcher Sie lieber vorsichtig sein sollten.

Die 7. Schwangerschaftswoche auf einen Blick

  • Illustration eines Auges mit einer rosa Wolke

    Trimester: 1

  • Monat: 2
  • SSW: 7
  • Größe: 6-10 mm
  • Gewicht: unter 1 g

Eine junge Frau mit Wasserflasche blickt aus dem Fenster

Achten Sie jetzt in der 7. Schwangerschaftswoche auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr.

Ihr Baby entwickelt sich

Ihr Baby wird kopflastig. In den nächsten Wochen legt die Kopfregion im Vergleich zum Rest des Körpers besonders stark zu. Der Grund dafür ist, dass sich das Gehirn des Embryos ausbildet. Bis Ende der achten Schwangerschaftswoche ist es samt Rückenmark komplett angelegt. Das Gehirn des Embryos unterteilt sich in drei Abschnitte: Vorder-, Mittel- und Hinterhirn. Diese haben unterschiedliche Aufgaben. Das Vorderhin ist für Denkprozesse und die Speicherung von Erinnerungen zuständig. Im Mittelhirn werden Nervensignale aus dem Körper erfasst und weitergeleitet. Das Hinterhirn dient als Steuerzentrale für Atmung, Herzschlag und Muskelaktivierungen. Ihr Baby fängt gerade an, diese Steuerzentrale zu trainieren, denn es macht nun erste Bewegungen mit seinen winzigen Ärmchen und Beinchen. Noch wirken diese Bewegungen sehr unkoordiniert und die Muskelstränge sind noch ganz klein. Die Bewegungen helfen ihm aber dabei, seine Muskeln weiter aufzubauen und später bewusst ansteuern zu können.

Auch die inneren Organe entwickeln sich rasant weiter. Die großen Organe wie die Nieren und die Lunge sind nun angelegt. Auch die Leber ist vorhanden und produziert sogar schon die ersten roten Blutkörperchen.

Eine Frau steht im Wald und badet mit geschlossenen Augen in der Sonne

Viele Frauen fühlen sich in der Schwangerschaftswoche 7 sehr müde.

Ihre Gesundheit

Anhaltende Müdigkeit und Verstopfung sind in diesen Wochen zwei der „berühmtesten“ Schwangerschaftssymptome. Eine Ursache für die Müdigkeit ist die verstärkte Ausschüttung des Hormons Progesteron, das beruhigend auf den gesamten Organismus wirkt. Zudem kann es sein, dass Ihr Blutdruck jetzt gerade etwas niedriger ist als sonst, was ebenfalls zu Müdigkeit führen kann. Dagegen hilft regelmäßige Bewegung, zum Beispiel Spaziergänge an der frischen Luft. Auch Sport kann helfen und ist je nach Art und mit moderater Belastungsintensität jetzt in der Regel noch möglich. Lesen Sie dazu die Empfehlungen weiter unten.

Aufgrund der Hormonausschüttung kommt es zudem häufig zu verstärktem Harndrang, denn Progesteron entspannt auch die Blase. Was den Effekt noch verstärkt: Die gesteigerte Durchblutung Ihres Körpers kurbelt auch die Urinproduktion der Nieren an. Um Ihren Flüssigkeitshaushalt im Gleichgewicht zu halten, ist regelmäßiges Trinken sehr wichtig. Das kann außerdem gegen die Müdigkeit helfen.

Sanfte Hilfe bei Verdauungsproblemen

Verdauungsprobleme wie Verstopfung sind in der Schwangerschaft nicht ungewöhnlich. Durch die hormonelle Umstellung des Körpers wird nämlich besonders die sogenannte glatte Muskulatur beeinflusst. Diese ist unter anderem für die Steuerung der Darm- und auch Blasenbewegung verantwortlich. Die Ausschüttung des Hormons Progesteron führt dazu, dass sich diese Muskulatur entspannt. Die Folgen sind in vielen Fällen Darmträgheit mit Verstopfung und Blähungen.

Die gute Nachricht: Es gibt eine Menge Hausmittel, die hier vorbeugend oder lindernd angewendet werden können.

  • Um Verstopfung von vorneherein zu vermeiden, sollten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. 1,5 bis 2 Liter täglich sind empfehlenswert. Dabei bevorzugt auf Wasser, ungesüßte Tees oder Fruchtschorlen setzen. Alkoholische Getränke sind tabu.
  • Bewegung beugt vor, hilft aber auch beim Lösen von Verstopfung. Tägliche Spaziergänge und moderate körperliche oder sportliche Aktivität wie zum Beispiel Yoga, Pilates oder sanfte Kräftigungs- oder Ausdauereinheiten können hier helfen.
  • Durch eine ballaststoffreiche Ernährung wird die Darmbewegung ganz natürlich stimuliert. Gemüse wie Brokkoli, Möhren oder Kartoffeln, Hülsenfrüchte wie Bohnen, Kichererbsen und Linsen sowie Vollkornprodukte enthalten zum Beispiel viele Ballaststoffe. Wichtig ist dabei, ausreichend zu trinken, da Ballaststoffe aufquellen.
  • Weitere Lebensmittel, die als Verdauungshilfe und damit gegen Verstopfung wirken: Milchzucker, eingeweichte Feigen, Leinsamen, Flohsamen oder Magnesium.
  • Lebensmittel wie Bananen, Weißbrot oder Schokolade wirken hingegen hemmend auf die Verdauung. Diese sollten Sie bei Verstopfung eher meiden.

Ihre Begleiterin durch die Schwangerschaft und die Geburt

Während der Schwangerschaft, bei der Entbindung und in der Zeit nach der Geburt haben Sie die Möglichkeit, die Unterstützung durch eine Vertragshebamme in Anspruch zu nehmen. Die Hebamme muss von Ihnen selbst gesucht und organisiert werden. Beginnen Sie damit am besten schon am Anfang der Schwangerschaft. Suchen Sie ganz bequem online nach einer Hebamme in Ihrer Nähe.

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Tipps und Tricks für die 7. Schwangerschaftswoche

Schwanger und trotzdem sportlich aktiv? Ja sicher!

Illustration zweier Herzen und einer Sprechblase vor grünem Hintergrund

Wenn bei Ihnen keine besonderen Umstände oder Komplikationen bestehen, ist eine Schwangerschaft kein Hindernis, sportlich aktiv zu sein. Ganz im Gegenteil – sportliche Mütter haben oft eine leichtere Geburt. Besonders Sportarten, die in angemessenem Maß die Ausdauer fördern oder die Muskulatur kräftigen, sind in der Schwangerschaft hilfreich. Durch Schwimmen oder Walking bringen Sie Ihren Kreislauf in Schwung. Das tut Ihnen und Ihrem Baby gut. Auch Radfahren ist gut, wenn Sie es gewohnt sind und sich sicher fühlen. Ideal sind täglich mindestens 30 Minuten Bewegung. Wenn Sie sich während des Sports noch unterhalten können, haben Sie eine gute Belastung gefunden. Frauen, die schon vor der Schwangerschaft intensiv Sport getrieben haben und entsprechend gut trainiert sind, können das auch während der Schwangerschaft machen. Sprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, welche Belastung für Sie die richtige ist. Von Sportarten mit hohem Risiko für Stürze oder Verletzungen wie zum Beispiel Reiten oder Skifahren, aber auch von Mannschaftssportarten mit intensivem Körpereinsatz wie zum Beispiel Handball sollten Sie lieber Abstand nehmen. Auch auf Tauchen und Aufenthalte in großer Höhe (über 2.500 m) sollten Sie derzeit verzichten.

Weitere Infos und Tipps zu Sport in der Schwangerschaft finden Sie auch in unserem Themen-Special Schwangerschaft und Geburt.

Den Intimbereich richtig pflegen

Bei der Intimpflege in der Schwangerschaft gilt: Weniger ist mehr. Eine gesunde Scheide reinigt sich sozusagen von selbst. Durch übertriebene Intimhygiene schaden Sie der natürlichen Scheidenflora, was im schlimmsten Fall sogar das Risiko für Infektionen erhöhen kann. In der Regel reicht es aus, wenn Sie Ihre äußere Intimregion täglich mit lauwarmem Wasser reinigen. Wenn Sie ein Reinigungsprodukt verwenden möchten, dann am besten eins mit geringem pH-Wert, damit es sich dem sauren pH-Wert der Scheide anpasst. Vermeiden Sie synthetische Unterwäsche. Sie ist wenig luftdurchlässig und fördert das Schwitzen. Hitze und Feuchtigkeit sind leider ein guter Nährboden für Pilze und Keime. Baumwollunterwäsche ist in der Schwangerschaft besser geeignet. Tägliche Intimpflege gilt natürlich auch für den Partner oder die Partnerin.

Sex in der Schwangerschaft

Viele werdende Eltern haben Angst, dass Sex ihrem Baby schaden kann. Deswegen erst mal eine Entwarnung: Bei komplikationslosen Schwangerschaften ist Sex kein Problem. Das Baby ist durch die Gebärmutter und das Fruchtwasser vor möglichen Erschütterungen geschützt. Auch wenn der Bauch bei einem Orgasmus hart wird oder die Gebärmutter pulsiert, hat das in der Regel keine Auswirkungen auf die Gesundheit des Babys.

Wichtig ist hier Ihr persönliches Empfinden

Häufig treten bei werdenden Müttern im ersten Schwangerschaftsdrittel Begleiterscheinungen wie Übelkeit, Müdigkeit oder Schwindel auf. In dieser Zeit hält sich bei vielen Frauen die Lust auf Sex verständlicherweise in Grenzen. Das kann sich im zweiten Schwangerschaftsdrittel ändern, wenn die Begleiterscheinungen vielfach verschwunden sind. Durch die gesteigerte Durchblutung im Genitalbereich werden die weiblichen Geschlechtsorgane zudem sensibler und so können sich neue erotische Zonen und Empfindungen bilden. Zudem können die volleren Brüste und weitere weibliche Rundungen das Verlangen beim Mann steigern. Der Verzicht auf Verhütungsmittel macht für viele Paare den Sex dazu unkomplizierter. Im letzten Drittel nehmen die Begleiterscheinungen wie Rückenschmerzen bei den Schwangeren häufig wieder zu. Der wachsende Bauch lässt zunehmend weniger Spielraum, um eine angenehme Stellung zu finden, sodass bei manchen Frauen die Lust etwas ausgebremst wird. Aber das geht natürlich nicht allen Frauen so. Manche Frauen haben während der gesamten Schwangerschaft kaum Begleiterscheinungen und so vielleicht auch eher gesteigerte Lust. Bei anderen Frauen reagieren ansonsten erogene Zonen so sensibel, dass schon leichte Berührungen als schmerzhaft empfunden werden. Wichtig ist hier vor allem, dass Sie und Ihr Partner bzw. Ihre Partnerin offen über die jeweiligen Wünsche und Bedürfnisse sprechen. Soweit bei Ihnen körperlich keine Probleme auftreten, spricht aus gynäkologischer Sicht jedenfalls während der gesamten Schwangerschaft nichts gegen sexuelle Aktivitäten.

Es gibt allerdings Situationen, bei denen Sie vorsichtig sein sollten. In folgenden Fällen ist es ratsam, sich in Ihrer Frauenarztpraxis beraten zu lassen:

  • Infektionen
  • Frühere Fehl- oder Frühgeburten
  • Mehrlingsschwangerschaften
  • Vorzeitige Wehen
  • Vorzeitiges Öffnen des Muttermundes
  • Verlust von Fruchtwasser

Manchmal kann es nach dem Sex zu Blutungen im Genitalbereich kommen. Der Muttermund ist während der Schwangerschaft sehr gut durchblutet und reagiert bei Berührungen sensibel. Es können dann Blutungen im Vaginalschleim auftreten. Diese sogenannten Kontaktblutungen sind in der Regel ungefährlich und können auch bei Vaginaluntersuchungen durch den Frauenarzt bzw. die Frauenärztin oder die Hebamme auftreten. Trotzdem sollten Sie bei frischen Blutungen immer Ihre Frauenarztpraxis aufsuchen.

Merkzettel für Wichtiges

  • Illustration eines Klemmbretts mit einem rosa Haken

    Jeden Tag mindestens 30 Minuten bewegen

  • Ausreichend trinken
  • Den Intimbereich pflegen
  • Ballaststoffreiche Ernährung hilft gegen Verstopfung.

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