Illustration eines Fötus und einer jungen schwangeren Frau, die die Hand auf den Bauch legt in der 21.SSW
Schwangerschaftskalender

21. Schwangerschaftswoche: Geben Sie Ihrem Baby Streicheleinheiten

Lesedauer unter 9 Minuten

Glückwunsch zum Bergfest! Sie sind jetzt im sechsten Monat schwanger und haben damit die Hälfte der Schwangerschaft schon geschafft! Geben Sie dem Baby „High five“. Es spürt Ihre Berührungen und fängt an, darauf zu reagieren.

Die 21. Schwangerschaftswoche auf einen Blick

  • Trimester: 2

    Illustration eines Auges mit einer rosa Wolke

  • Monat: 6
  • SSW 21
  • Größe: 25-26 cm
  • Gewicht: 300-350 g

Junger Mann sitzt hinter einer Frau in der etwa 21. Schwangerschaftswoche und beide tasten ihren Babybauch ab

In der etwa 21. Schwangerschaftswoche kann das Baby auf Reize reagieren - eine Gelegenheit, auch Partner "in das Gespräch" mit einzubinden.

Ihr Baby entwickelt sich

Ihr Baby bildet immer mehr Eigenschaften aus, die es zu einem einzigartigen Individuum machen. in der SSW 21 haben Sie die Hälfte der Schwangerschaft erreicht. In diesem Stadium der Schwangerschaft entwickeln viele Babys zum Beispiel einen mehr oder weniger regelmäßigen Schlaf-wach-Rhythmus. Sie schlafen zuweilen mehrere Stunden durch, um danach wieder munter aufzuwachen und in Mamas Bauch herumzuturnen. Bei Ultraschalluntersuchungen wurde beobachtet, dass viele Babys sogar bestimmte Schlafpositionen haben, die sie bevorzugen.

Das „Problem“ für werdende Mütter: Die Schlaf- und Wachphasen des Babys sind oft genau umgekehrt zu denen der Mutter. Das hat folgenden Grund: Während die Mutter tagsüber selbst aktiv ist, bewegt sie sich. Dabei wird das Baby im Bauch sanft hin- und hergeschaukelt – die ideale Einschlafhilfe. Wenn die Mutter sich dann selbst hinlegt und zur Ruhe kommt, wird das Baby munter, denn nun kann es sich ganz ungestört im Bauch bewegen. Streicheleinheiten können hier vielleicht helfen, das Baby wieder etwas zu beruhigen.

Das Baby fängt an, auf Reize von außen zu reagieren

Das Nervensystem des Babys ist mittlerweile so ausgereift, dass das Baby auf Reize aus seiner Umwelt reagieren kann. Wenn Sie Ihren Bauch streicheln oder eincremen, dann kann es sein, dass Ihr Kind darauf reagiert, indem es mit seiner Hand und dem Fuß von innen gegen die Bauchdecke drückt. Die ersten Bewegungen des Kindes zu spüren, ist für viele Schwangere ein bewegender Moment, denn es macht noch mal deutlich, dass im Bauch tatsächlich ein kleiner Mensch heranwächst.

Nutzen Sie die Möglichkeit, durch Streicheleinheiten, Sprechen oder Singen mit Ihrem Kind weiter Kontakt aufzubauen, und beziehen Sie auch Ihren Partner oder Ihre Partnerin sowie eventuelle Geschwisterkinder mit ein. So können Sie einander besser kennenlernen. Denn Ihr Baby wird sich auch bemerkbar machen, wenn ihm etwas nicht passt. Wenn es zum Beispiel zu laut ist oder Sie so ungünstig sitzen, dass das Baby in seinem Platz eingeengt wird. Dann kann es sein, dass Sie plötzlich kräftige Tritte oder Stöße spüren.

Gehen Sie ruhig auf die Reaktionen Ihres Babys ein und beschäftigen Sie sich mit ihm. Aber gönnen Sie Ihrem Kleinen auch Ruhe. Es schläft noch die meiste Zeit, weil es viel Energie für seine gesunde Entwicklung benötigt. Zu viel Animation von außen kann für das Kind auch Stress bedeuten.

Frau mit Babybauch in der etwa 21. Schwangerschaftswoche versucht Hose zu schließen

Der Babybauch macht sich in der 21. Schwangerschaftswoche in der Regel sehr bemerkbar.

Ihre Gesundheit

Seit dem Beginn der Schwangerschaft haben Sie nun bis zur 21. SSW wahrscheinlich vier bis sieben Kilo zugenommen. Ihr Baby fällt dabei kaum ins Gewicht, denn es wiegt selbst nur ca. 300 Gramm. Es sind vor allem die Veränderungen Ihres Körpers, wie das Wachstum der Gebärmutter, das Einlagern von Flüssigkeit in das Gewebe, das Anlegen von Fettpölsterchen als Reserve für die Zeit des Stillens und das steigende Blutvolumen, die für die Gewichtszunahme verantwortlich sind.

Achten Sie auf Ihr Gleichgewicht

In der Schwangerschaftswoche 20 haben wir bereits darüber gesprochen, dass die Kombination aus der Veränderung des hormonellen Gleichgewichts und der Gewichtszunahme zur Entstehung von Rückenschmerzen führen kann. Die Lockerung von Bändern und Gelenken in Kombination mit der Verlagerung des Körperschwerpunkts nach vorne führt bei manchen Frauen außerdem zu einer Beeinträchtigung des Gleichgewichtsgefühls. Zudem neigen Schwangere öfter zu Schwindel und Kreislaufproblemen. Es kann deswegen leichter passieren, dass Sie ins Stolpern kommen oder sogar stürzen.

Leichte Stöße oder Stürze sind in der Regel für Ihr Baby nicht gefährlich, da es durch Gebärmutter und Fruchtwasser gut gepolstert ist. Versuchen Sie hastige Bewegungen zu vermeiden und lassen Sie es bei ungewohnten Bewegungen langsam angehen. Auch in der einundzwanzigsten Schwangerschaftswoche gibt es ein paar Tipps für mehr Standhaftigkeit.

Bequeme, stabile Schuhe geben Sicherheit

Um den Rücken zu entlasten und sich sicher zu bewegen, sind jetzt flache, rutschfeste Schuhe hilfreich, in denen Sie stabil stehen. Falls Sie sich nach neuen Schuhen umschauen, denken Sie daran, dass besonders zum Ende der Schwangerschaft die Füße häufig anschwellen und Sie durch den großen Bauch in Ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt sind. Aufwändig zu schnürende Schuhe, enge Stiefel oder Schuhe mit dünnen Riemchen, die später eventuell in die Haut schneiden, können Ihnen dann das Leben schwer machen. Lassen Sie sich am besten im Schuhgeschäft dazu beraten.

Halten Sie die alltäglichen Dinge griffbereit

Für den Haushalt kann es helfen, sich eine Liste von Dingen zu machen, die Sie im Alltag häufig benutzen. Das können Aktenordner, Bücher, Lieblingskleidungsstücke oder Kochutensilien sein. Lagern Sie diese Sachen so, dass Sie ganz leicht darauf zugreifen können, ohne dass Sie eine Leiter benötigen, unter den Schrank kriechen oder auf Zehenspitzen balancieren müssen. So vermeiden Sie unnötige Belastungen oder Sturzgefahr. Falls Sie aber doch mal das Gleichgewicht verlieren und stürzen, sollten Sie auf jeden Fall ärztlich abklären lassen, ob bei Ihnen und Ihrem Baby alles okay ist.

Darf ich mein Kind noch tragen?

Falls Sie schon ein kleines Kind haben, gehört es bei Ihnen wahrscheinlich zum Alltag, das Kleine hochzuheben oder eine gewisse Zeit auf dem Arm zu tragen. Sei es zum Kuscheln, Spielen, Wickeln, Essen oder Baden oder weil es einfach schön ist, das Kleinkind in seiner Nähe zu haben. Generell gilt die Empfehlung, dass schwangere Frauen nicht mehr als fünf Kilo ohne Hilfsmittel regelmäßig heben oder tragen sollten.

Diese Gewichtsvorgabe kommt aus dem Mutterschutzgesetz und ist auch für den Alltag eine gute Richtlinie, denn zu schweres Heben und Tragen belastet besonders den Beckenboden und den Rücken. Vorzeitige Kontraktionen, Inkontinenz und Rückenschmerzen werden dadurch begünstigt. Das bedeutet aber nicht, dass Sie Ihr Kind nicht mehr auf den Arm nehmen dürfen. Das ist im Alltag mit Kind ohnehin kaum möglich. Sie können sich aber Entlastungen schaffen, indem Sie Ihre Routinen mit dem Kind etwas umstellen und auf rückenschonendes Verhalten im Alltag achten:

  • Wickeln Sie Ihr Baby zum Beispiel auf dem Fußboden oder dem Sofa.
  • Wenn Ihr Kind schon laufen kann, dann hilft es, einen Tritt vor den Wickeltisch, das Waschbecken oder die Toilette zu stellen, oder etablieren Sie ein Töpfchen für den Toilettengang.
  • Animieren Sie Ihr Kind, alleine die Treppen zu steigen. Eine kleine Belohnung hilft da gern als Motivation.
  • Heben Sie Ihr Kind aus den Knien, mit geradem Rücken und spannen Sie vorher die Beckenbodenmuskulatur an.
  • Regelmäßiges Beckenbodentraining kräftigt die Muskulatur.

Eine Tragehilfe kann für Entlastung sorgen

Falls es sich nicht vermeiden lässt, dass Sie Ihr Kind für eine längere Strecke oder für längere Zeit tragen müssen, dann kann eine Tragehilfe für Entlastung sorgen. Am besten eine für den Rücken, weil sie den Beckenboden, Rücken und Schultern entlastet. Längeres Tragen sollte aber die Ausnahme bleiben. Generell gilt: Nicht den Babybauch mit dem Gewicht des Kindes belasten, weil die Gebärmutter sonst zu stark beansprucht wird. Auch Gurte oder Bänder sollten nicht über den Bauch spannen, um Belastungen und im schlimmsten Falle Verletzungen der Gebärmutter zu vermeiden. Sprechen Sie mit Ihrer Hebamme darüber. Sie kann Ihnen viele wichtige und praktische Tipps dazu geben.

Termine

Bis spätestens zur 22. Schwangerschaftswoche sollte die zweite Vorsorgeuntersuchung mit Ultraschall stattfinden. Falls Sie diese bisher noch nicht gemacht haben, sollten Sie nun einen Termin vereinbaren.

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Tipps und Tricks für die 21. Schwangerschaftswoche

Schwangerschaftsmassage

Illustration zweier Herzen und einer Sprechblase vor grünem Hintergrund

Schlafprobleme, Rückenschmerzen und die allgemeine Aufregung, weil sich bald so vieles ändern wird – da ist es nicht verwunderlich, dass Schwangeren etwas Entspannung und Wellness sehr guttut. Eine Massage kann hier genau das Richtige sein, wenn keine medizinischen Gründe dagegensprechen. Eine Massage kann Muskelverspannungen lösen, die Körperwahrnehmung verbessern, den Kreislauf anregen und die Hautelastizität verbessern. Welche Massageform die beste ist, hängt ganz von Ihren persönlichen Vorlieben ab. Ein paar Punkte sollten Sie im Vorfeld beachten bzw. klären, damit Sie sich bei der Massage komplett entspannen können:

  • Bevorzugen Sie ausgebildete Masseure bzw. Masseurinnen mit einer fundierten Weiterbildung zur Massage von Schwangeren.
  • Die ideale Massageposition ist die Seitenlage mit guter Abstützung des Bauches durch ein Kissen oder eine entspannte Sitzhaltung.
  • Bestimmte Körperstellen werden bei Schwangeren eher nicht massiert. Beispielsweise sollten bestimmte Fußreflexzonen und Akupressurpunkte, die auf die Gebärmutter wirken, nicht übermäßig stimuliert werden, um das frühzeitige Auftreten von Wehen nicht zu provozieren. Das Gleiche gilt für gewisse Aromaöle. Aber allzu große Sorgen müssen Sie sich nicht machen, da es keinen Punkt am Körper gibt, der sofort eine Wehentätigkeit in Gang setzt. Versuchen Sie, auf Ihren Körper zu hören und zu erspüren, was Ihnen guttut. Und empfinden Sie etwas als unangenehm, so sollten Sie dieses Gefühl nicht ignorieren. Nehmen Sie am besten Ihren Mutterpass mit und besprechen Sie vor der Massage mit dem Masseur bzw. der Masseurin, worauf zu achten ist.
  • Aromaöle können sehr entspannend wirken. Wenn Sie auf bestimmte Gerüche aber empfindlich reagieren, kann dies die Entspannung stören. Verzichten Sie zudem auf bestimmte Öle wie Kampfer- und Anisöl, da sie als wehenfördernd gelten.

Natürlich können Sie sich auch zu Hause von Ihrem Partner bzw. Ihrer Partnerin massieren lassen. Aufgrund des Risikos, frühzeitige Wehen auszulösen, sollte man sich jedoch auf sanfte Streicheleinheiten beschränken und nicht zu feste anpacken.

Gönnen Sie sich Auszeiten

Eine Schwangerschaft beansprucht die werdende Mutter auf viele Arten. Neben den körperlichen Veränderungen kommt oft auch der Kopf nur schwer zur Ruhe. Planen Sie deswegen bewusst Auszeiten und Pausen ein. Wie Sie sich am besten entspannen können, ist natürlich ganz Ihnen überlassen. Beim Lesen oder Serienschauen kann man gut abschalten und die Gedanken vom Alltag lösen. Falls Sie ganz bewusst Ruhe finden möchten, kann Meditation sehr hilfreich sein. Und für diejenigen, die Entspannung mit einer körperlichen Komponente suchen, ist Schwangerschafts-Yoga eine gute Empfehlung. Natürlich spricht auch nichts dagegen, mal einen faulen Abend auf der Couch zu verbringen. Viele Menschen erleben bewusste Entspannung jedoch als nachhaltiger.

Vorsicht bei Piercings

Sollten Sie Piercings tragen, besteht langsam die Gefahr, dass diese bei wachsendem Bauch, wachsenden Brüsten und anschwellendem Intimbereich ausreißen könnten. Falls Sie nicht auf diesen Schmuck verzichten möchten, können Sie auf spezielle Schwangerschafts-Piercings zurückgreifen.

Merkzettel für Wichtiges

  • Illustration eines Klemmbretts mit einem rosa Haken

    Bleiben Sie in Kontakt mit Ihrem Baby, durch Streicheln oder Sprechen.

  • Mit flachen, rutschfesten Schuhen sind Sie sicherer unterwegs.
  • Entspannungspausen einplanen
  • Piercings besser rausnehmen oder austauschen

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