Illustration eines Fötus und einer jungen schwangeren Frau, die die Hand auf den Bauch legt in der 14.SSW
Schwangerschaftskalender

14. Schwangerschaftswoche: Die ersten Härchen sprießen

Lesedauer unter 6 Minuten

Ihr Körper hat sich an die Hormonumstellung angepasst und die Schwangerschaft ist jetzt stabil. Ein guter Zeitpunkt, um den Arbeitgeber in Kenntnis zu setzen und ein paar Termine wahrzunehmen. Zum Beispiel eine Behandlung beim Zahnarzt, denn die Schwangerschaft beeinflusst auch Ihre Zähne. Ihr Baby hat übrigens schon Zahnknospen entwickelt, um die sich jetzt der erste Zahnschmelz bildet. Und auch die ersten Haare sprießen. Nicht nur auf dem Kopf, sondern am gesamten Körper.

Die 14. Schwangerschaftswoche auf einen Blick

  • Illustration eines Auges mit einer rosa Wolke

    Trimester: 2

  • Monat: 4
  • SSW 14
  • Größe: 8-9 cm
  • Gewicht: 30-50 g

Eine junge Frau sitzt auf einem Sofa und sieht einer Dogge vor ihr tief in die Augen

In der Schwangerschaftswoche 14 beginnt, neben dem sogenannten Wollhaar, auch das Kopfhaar des Babys zu wachsen.

Ihr Baby entwickelt sich

Um die Schwangerschaftswoche 14 bildet sich das sogenannte Lanugohaar. Die feinen Härchen bedecken den gesamten Körper des Babys. Bei den meisten Babys fallen sie vor der Geburt wieder aus, aber manche kommen auch mit Lanugohaar zur Welt. In diesen Fällen fällt das Haar in den ersten Wochen nach der Geburt aus. Das Lanugohaar, auch Wollhaar genannt, dient dem Schutz der Haut des Babys. Jedes dieser Haare sitzt auf einer Talgdrüse. Diese Drüsen produzieren die sogenannte Käseschmiere (medizinisch Vernix caseosa genannt). Sie legt sich wie ein Schutzfilm über die gesamte Haut und schützt diese davor, im Fruchtwasser aufzuweichen. Das Lanugohaar hilft dabei, die Käseschmiere an Ort und Stelle zu halten. Bei der Geburt dient die Käseschmiere als Gleitmittel und schützt das Baby vor Keimen. Sie zieht nach der Geburt in die Haut des Babys ein und versorgt sie so optimal mit Feuchtigkeit. Neben dem Lanugohaar beginnt bei vielen Babys in der vierzehnten Schwangerschaftswoche auch das Wachstum des Kopfhaares und der Augenbrauen.

Junge schwangere Frau liegt im Bett und klappt ihr Kitten über beide Ohren

Sie sind nicht allein: Um die 14. Schwangerschaftswoche herum haben viele Schwangere Probleme mit dem Einschlafen.

Ihre Gesundheit

Wenn aus Sorgen Ängste werden

Manche Frauen verspüren nun eine gewisse innere Unruhe, haben Probleme mit dem Einschlafen oder sind leichter reizbar. Das hängt zum einen mit dem Anstieg des Östrogenspiegels zusammen. Doch neben den körperlichen Veränderungen stehen Frauen in der Schwangerschaft noch vor weiteren komplexen Herausforderungen, die vielen Respekt einflößen. Zum Beispiel die Veränderung vom Schwangersein zum Muttersein. Viele Frauen sind unsicher darüber, welche Anforderungen die Mutterschaft an sie stellt und ob sie diesen gewachsen sind. Auch die Veränderung vom Paar zur Elternschaft kann verunsichern, hier können verschiedene Vorstellungen aufeinanderprallen. Ebenso vielleicht die Perspektive, als Alleinerziehende ein Kind großzuziehen. Auch finanziell sorgen sich manche. Oder auch darüber, wie der Arbeitgeber reagieren wird. Diese und viele weitere Fragen lassen so manche Schwangere schlecht schlafen. Es ist ganz normal, dass ein so besonderes Ereignis wie die Schwangerschaft viel Unsicherheit über die Zukunft mit sich bringt. Versuchen Sie die Dauer der Schwangerschaft zu nutzen, um sich ein wenig auf die Zeit danach vorzubereiten. Sprechen Sie zum Beispiel mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin über Ihre jeweiligen Ansichten zur Erziehung und legen Sie gemeinsam eine Richtung fest. Manchen Frauen hilft es, sich mit anderen Schwangeren oder mit Müttern über ihre Erfahrungen und Sorgen auszutauschen. Falls es Themen gibt, die Sie lieber nicht mit Bekannten besprechen möchten, bieten Schwangerschaftsberatungsstellen seriöse und kostenlose Unterstützung an – von der Konfliktberatung bis zur finanziellen Hilfe, auch anonym.

Falls Ihre Ängste so groß werden, dass Sie das Gefühl haben, Sie können an nichts anderes mehr denken, kann das ein Hinweis auf eine beginnende Depression oder Angststörung sein. Gerade dann ist es wichtig, sich Hilfe zu suchen. Denken Sie daran, dass Sie nicht alleine sind. Ihre Hebamme und Ihre Frauenärztin bzw. Ihr Frauenarzt werden Ihnen hier mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Gute Zahnhygiene ist wichtig

Wie haben schon mal angesprochen, dass die Schwangerschaft besondere Anforderungen an Ihre Zähne stellt, denen Sie am besten mit ausreichender Zahnhygiene begegnen. Die Hormonumstellungen machen das Zahnfleisch anfälliger für Bakterien und der Zahnschmelz kann zum Beispiel durch Brechreiz häufiger angegriffen werden. Falls Sie noch nicht zu einer Kontrolluntersuchung beim Zahnarzt waren, sollten Sie dies jetzt nachholen. Ist eine Behandlung notwendig, stellt das zweite Schwangerschaftsdrittel meist den besten Zeitpunkt dar, da nun die Organentwicklung beim Baby weitestgehend abgeschlossen ist. Sinnvoll ist es auch, einen weiteren Kontrolltermin gegen Ende der Schwangerschaft einzuplanen. Dann kann Ihnen der Zahnarzt auch Tipps für die Zahnpflege bei Kindern geben.

Termine und Untersuchungen in der 14. Schwangerschaftswoche

Falls noch nicht geschehen, machen Sie in der SSW 14 einen Termin bei Ihrer Zahnarztpraxis und lassen Sie sich gründlich untersuchen und beraten.

Ihr Mutterschaftsgeld auf einen Blick

Im Mitgliederbereich Meine BARMER können Sie als Barmer-Versicherte Mutterschaftsgeld bequem online beantragen.  In der Kompass-Funktion sehen Sie jederzeit den aktuellen Bearbeitungsstatus Ihres Mutterschaftsgeld-Antrags und finden alle wichtigen Informationen rund um das Thema Mutterschutz.

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Tipps und Tricks für die 14. Schwangerschaftswoche

Das Risiko für Fehlgeburten sinkt jetzt stark

Illustration zweier Herzen und einer Sprechblase vor grünem Hintergrund

Mit dem Beginn des zweiten Trimesters ist das Risiko einer Fehlgeburt stark gesunken und liegt nun bei deutlich unter 1 %. Viele Frauen nutzen diesen Zeitpunkt, um den Menschen in ihrem Umfeld mitzuteilen, dass sie schwanger sind.
Das betrifft oft nicht nur den Familienkreis, sondern auch den Arbeitgeber. Diesen zu informieren, ist wichtig, damit er darauf achten kann, die Bestimmungen des Mutterschutzgesetzes einzuhalten. Zudem kann es sinnvoll sein, frühzeitig mit Kollegen die Übergabe wichtiger Aufgaben und Projekte für die Zeit des Mutterschutzes zu planen.

Mutterschutzgesetz – die wichtigsten Infos

Was beinhaltet das Mutterschutzgesetz und welche Auswirkungen hat es auf berufstätige Mütter? Hier finden Sie die wichtigsten Punkte zusammengefasst:

  • Es setzt an dem Tag ein, an dem der Arbeitgeber über die Schwangerschaft informiert wird, und gilt dann sofort.
  • Es gilt für alle schwangeren Frauen, die in einem Voll- oder Teilzeitjob beschäftigt sind. Auch Auszubildende mit Vertrag, Hausangestellte und Heimarbeiterinnen sind erfasst. Geschäftsführerinnen, Selbstständige, Freiberuflerinnen und Studentinnen fallen nicht unter das Gesetz. Besondere Regelungen gelten für Beamtinnen.
  • Es verbietet Schwangeren gefährliche Tätigkeiten wie schweres Heben, Fließbandarbeit, Nachtarbeit und Arbeiten mit gefährlichen Substanzen. Deswegen muss bei bestimmten Berufsgruppen eventuell ein Beschäftigungsverbot ausgesprochen werden.
  • Es schützt die Mutter vor einer Kündigung während der Schwangerschaft. Das gilt auch rückwirkend und während einer Probezeit.
  • Der Arbeitgeber muss die Mutter für bestimmte Arzttermine oder Termine bei der Hebamme freistellen, wenn während der Freizeit keine Termine verfügbar sind. Denn erst dann entsteht ein Anspruch auf Freistellung.

Wann greift der Mutterschutz? Berechnen Sie Ihren Mutterschutz bequem und individuell mit unserem Mutterschutzrechner.

Schwanger im Vorstellungsgespräch?

Während der Schwangerschaft eine Bewerbung schreiben? Das klingt für viele Frauen zunächst widersinnig. Es kann aber durchaus sinnvoll sein. Folgende Punkte sollten Sie dabei berücksichtigen:

  • Ein neuer Job bedeutet oft auch ein höheres Gehalt. Das kann sich bei der Berechnung Ihres Elterngeldes bemerkbar machen.
  • Sie müssen Ihre Schwangerschaft während des Bewerbungsgesprächs nicht erwähnen. Sollten Sie danach gefragt werden, haben Sie sogar ein ausdrückliches Recht zu lügen.
  • Falls Ihr aktueller Job nicht sonderlich familienfreundlich ist, kann es sinnvoll sein, sich nun nach einem Arbeitgeber umzusehen, der dieses Thema ernst nimmt.
  • Insbesondere in Berufen mit Fachkräftemangel kann es sein, dass Arbeitgeber so händeringend nach neuem Personal suchen, dass auch eine schwangere Bewerberin gerne genommen wird.

Merkzettel für Wichtiges

  • Illustration eines Klemmbretts mit einem rosa Haken

    Achten Sie auf gründliche und regelmäßige Zahnhygiene und vereinbaren Sie einen Zahnarzttermin, falls Sie das noch nicht gemacht haben.

  • Falls Sie wieder mehr Energie haben, nutzen Sie diese für liegen gebliebene Erledigungen.
  • Setzen Sie Ihren Arbeitgeber von der Schwangerschaft in Kenntnis.
  • Behalten Sie Ihre Ängste und Sorgen nicht für sich.

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