Wie zuverlässig ist der Eisprungrechner beim Berechnen der fruchtbaren Tage?
Je regelmäßiger die Periode, desto genauer können Sie Ihren Eisprung berechnen. Allerdings können hormonelle Schwankungen, Stress, Medikamente oder Klimaveränderungen Ihre Zykluslänge beeinflussen. Das macht eine exakte Bestimmung der fruchtbaren Tage und des Eisprungs oftmals schwierig. Sollten Sie einen unregelmäßigen Zyklus haben, betrachten Sie den errechneten Termin Ihres Eisprungs also vielmehr als einen Richtwert, der Ihnen dabei hilft, den Zeitraum für Ihre fruchtbaren Tage einzugrenzen.
Hinweis: Unser Eisprungkalender ist nicht zur Verhütung gedacht. Er hilft bei der Berechnung Ihrer fruchtbaren Tage, ist aber keine sichere Methode zur Empfängnisverhütung.
Eisprung berechnen: Welche Methoden gibt es außer dem Eisprungrechner noch?
Kalendermethode
Am bekanntesten ist die Kalendermethode, oder auch Knaus-Ogino-Methode genannt, um den Eisprung zu berechnen. Dabei müssen Sie Ihren Zyklus in einem Eisprungkalender mindestens über ein Jahr genau protokollieren, um Ihren Eisprung berechnen zu können. Da die Menstruationszyklen nicht immer regelmäßig sind, werden für die Bestimmung des fruchtbaren Zeitfensters die Anzahl der Tage des längsten und des kürzesten Zyklus der letzten Monate herangezogen. Vom kürzesten Zyklus werden 18 Tage abgezogen und vom längsten Zyklus elf Tage.
Rechenbeispiel:
Kürzester Zyklus hat 28 Tage: 28 Tage minus 18 = 10
Längster Zyklus hat 34 Tage: 34 Tage minus 11 = 23
Daraus ergibt sich eine fruchtbare Zeit vom 10. bis zum 23. Zyklustag, während die unfruchtbaren Tage vor dem 10. und nach dem 23. Zyklustag liegen.
Temperaturmethode
Das regelmäßige Messen der morgendlichen Temperatur (Basaltemperatur) gibt ebenfalls Aufschluss über Ihre fruchtbaren Tage. Während des Zyklus ändert sich bei den meisten Frauen die Körpertemperatur. In der ersten Zyklushälfte, also vom Beginn der Monatsblutung bis zum Eisprung, entspricht die Basaltemperatur der normalen Temperatur von ungefähr 36,5 Grad Celsius. Kurz nach dem Eisprung steigt die Temperatur um etwa 0,2-0,4 Grad Celsius an. Nach der Regelblutung sinkt sie wieder ab.
Um aussagefähige Werte zu bekommen, sollten Sie über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten Ihre Basaltemperatur messen und notieren. Gehen Sie dabei folgendermaßen vor: Messen Sie regelmäßig morgens direkt nach dem Aufwachen und noch vor dem Aufstehen die Basaltemperatur. Dabei sollte immer zur gleichen Uhrzeit, mit dem selben Thermometer und auf die gleiche Weise (am besten rektal) gemessen werden. Der Verlauf der Temperaturkurve gibt Aufschluss über die fruchtbaren Tage. Nach mehreren Monatszyklen können Sie anhand der Kurven den Eisprung ablesen, vorausgesetzt der Zyklus schwankt nicht zu stark.
Bitte beachten Sie: Krankheit, Alkoholkonsum sowie unregelmäßige Schlafenszeiten können die Temperatur beeinflussen und somit kein genaues Ergebnis bei der Berechnung des Eisprungs liefern.
Schleimmethode
Noch genauer wird es, wenn Sie zusätzlich zur Temperaturmethode die Schleimmethode anwenden. Im Laufe eines Zyklus verändern sich Konsistenz und Aussehen des Gebärmutterhals-Schleims (Zervixschleim). Direkt nach der Periode ist der Schleim trüb und klumpig. An den fruchtbaren Tagen wird er klarer und nimmt eine klebrige Konsistenz an.
Den Zervixschleim zu beurteilen, ist anfangs nicht ganz leicht und erfordert etwas Übung. Für aussagekräftige Ergebnisse sollten Sie den Schleim täglich zur gleichen Tageszeit, in der Anfangsphase am besten sogar mehrmals täglich, überprüfen. Nehmen Sie dazu etwas Schleim aus dem Scheideneingang zwischen Zeigefinger und Daumen und ziehen sie ihn auseinander. Wenn er Fäden "spinnt" und wie rohes Eiweiß aussieht, ist das ein Zeichen für den bevorstehenden Eisprung. Sie sollten den Zervixschleim über mehrere Zyklen beobachten und dokumentieren, um Ihre fruchtbaren Tage beurteilen zu können.
Ovulationstest
Mit einem Eisprungtest, auch Ovulationstest genannt, lässt sich der Eisprung ebenfalls bestimmen. Solche Tests gibt es in Drogerien und Apotheken zu kaufen. Das Prinzip eines Ovulationstests ist vergleichbar mit einem Schwangerschaftstest. Sie geben etwas Urin auf einen Teststreifen und im Anschluss können Sie anhand der Verfärbung erkennen, ob Sie kurz vor Ihren fruchtbaren Tagen stehen. Der Test misst den LHuteinisierendes Hormon-Wert im Urin, der 24 bis 36 Stunden vor dem Eisprung erhöht ist. Bevor Sie den Test anwenden, sollten Sie Ihren Zyklus kennen, um Ihre fruchtbaren Tage etwas eingrenzen zu können. Nicht immer ist der Test eindeutig. Krankheiten und Medikamente, individuell unterschiedliche LH--Luteinisierendes Hormon-Spiegel sowie die Sensitivität des jeweiligen Testsystems können das Ergebnis beeinflussen.
Was passiert beim Eisprung?
Jeden Monat wächst in einem der Eierstöcke eine Eizelle heran. Sie ist von einem Eibläschen (Follikel) umgeben. Ist die Eizelle reif, kommt es zum Eisprung (Ovulation). Dabei platzt die Eizelle aus dem Follikel heraus und wandert den Eileiter hinunter in Richtung Gebärmutter. Sie ist jetzt 12 bis 24 Stunden befruchtungsfähig. Die zurückbleibende Eihülle produziert das Hormon Progesteron, das die Gebärmutterschleimhaut zum Wachstum anregt und sie für die Einnistung einer befruchteten Eizelle vorbereitet. Findet keine Befruchtung statt, wird die Zelle zusammen mit der Gebärmutterschleimhaut bei der nächsten Regelblutung ausgeschieden.
Kann man den Eisprung spüren?
Manche Frauen reagieren auf körperliche Veränderungen rund um den Eisprung sehr sensibel, andere wiederum merken gar nichts. Dennoch gibt es einige Anzeichen, die dafür sprechen, dass der Eisprung kurz bevorsteht oder gerade stattgefunden hat:
- Mittelschmerz
Manche Frauen spüren vor dem Eisprung oftmals einen ziehenden, stechenden und einseitigen Schmerz im Unterleib: den sogenannten Mittelschmerz. - Veränderter Vaginalausfluss
Wenn es Richtung Eisprung geht, wird der Gebärmutterhalsschleim (Zervixschleim) flüssiger, durchsichtiger und klebriger. - Gesteigerte Libido
Auf die Natur und unsere Instinkte ist Verlass: Viele Frauen haben in den Tagen um den Eisprung herum mehr Lust auf Sex. - Weicher Muttermund
Beginnen die fruchtbaren Tage, verändert sich der Muttermund: Er wird weicher und öffnet sich leicht. - Temperatur-Unterschiede
Direkt nach dem Eisprung ist die morgendliche Basaltemperatur leicht erhöht. - Brustschmerzen
Die verstärkte Progesteron-Ausschüttung kurz vor dem Eisprung kann zu einem Spannungsgefühl in den Brüsten führen.