Zwei Jugendliche hören mit einem Kopfhörer zusammen Musik
Prävention

MindMatters - Programm zur Förderung der psychischen Gesundheit

Lesedauer unter 3 Minuten

Redaktion

  • Barmer Internetredaktion

Qualitätssicherung

  • Jens Krug (Fachreferent zur Förderung der Selbsthilfe und Prävention)

Das Programm MindMatters leistet einen wichtigen Beitrag zur Gesunderhaltung unserer Kinder in der Schule.

Was ist MindMatters?

MindMattersist ein Programm für Kinder und Jugendliche aller Schulklassen von der 1. Klasse bis zur Berufsschule, für die einzelnen Schülerinnen und für die Schülergruppen, aber auch für Eltern und Lehrerinnen und Lehrer.

Es integriert die Förderung der psychischen Gesundheit in ein umfassendes Konzept zur Schul- und Qualitätsentwicklung. Das Programm soll die Achtsamkeit mit sich und anderen fördern, Respekt und Toleranz im Schulalltag vermitteln und vor allem die Widerstandsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler im Schulalltag stärken.

Was sind die Ziele von MindMatters?

MindMatters strebt ein Umfeld in Schulen an, in dem sich alle Schülerinnen und Schüler sicher, wertgeschätzt und eingebunden fühlen können. Durch die Arbeit am Sozialklima der Schule werden die Lern- und Arbeitsbedingungen der Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrkräfte verbessert. Dies hat direkten Einfluss auf ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit. Einen wichtigen Beitrag leisten die Stärkung von Widerstandskraft, die Förderung von Lebenskompetenz sowie das Erlernen eines hilfreichen Umgangs mit Stress und schwierigen Situationen.

Zielgruppen des Präventionsprogramms MindMatters

MindMatters ist ein umfassendes Präventionsprogramm für allgemein- und berufsbildende Schulen mit den Jahrgangsstufen 1 bis 13. Es richtet sich an Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Schulleitungen, nicht unterrichtendes Personal, Eltern sowie das schulische Umfeld.

Inhalte des Programms

Das Programm basiert auf dem Konzept der guten gesunden Schule, das Bildung, Erziehung und Gesundheit miteinander verknüpft. MindMatters besteht aus verschiedenen Modulen zur Schulentwicklung und Unterrichtsgestaltung, die sich flexibel an die jeweiligen Gegebenheiten und Erfahrungen einer Schule anpassen lassen.

Die Unterrichtseinheiten und Übungen bedienen sich handlungsorientierter und interaktiver Lehrmethoden. Bewegungsbezogene, verbale und visuelle Aktivitäten ermöglichen die Kombination unterschiedlicher Lernstile und bringen so Abwechslung, Spaß und Vitalität ins Klassenzimmer. Die Themen des Programms können die Schülerinnen und Schüler kontinuierlich über mehrere Schuljahre begleiten.

MindMatters: Module und Fortbildungen

Die verschiedenen Module von MindMatters helfen dabei, die gesundheitliche Ausgangssituation der eigenen Schule zu analysieren, Handlungsprioritäten zu identifizieren und schulische Aktivitäten zur Förderung der psychischen Gesundheit zu planen.
Die MindMatters-Unterrichtsmodule unterstützen bei der konkreten Umsetzung der geplanten Vorhaben. Thematisiert werden Aspekte wie Aufbau und Erhalt von Freundschaften, Umgang mit Stress, Mobbing, Trauer sowie psychische Auffälligkeiten und Störungen. Anregungen zur Elternmitarbeit sowie zur Lehrergesundheit ergänzen das Angebot.

MindMatters kann von Schulen und Lehrkräften selbstständig im Unterricht und in der Schule umgesetzt werden. Die Materialien werden kostenfrei zur Verfügung gestellt. Zusätzlich werden auch regionale Fortbildungen für Lehrkräfte sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren angeboten. Mit ihrer Hilfe kann den Schulen der Einstieg in das Programm erleichtert werden. Schulen, die sich für die Einführung von MindMatters in den Schulalltag interessieren, können sich an das MindMatters Programmzentrum wenden.

Module zur Schulentwicklung und Unterrichtsgestaltung können über MindMatters im PDF-Format bestellt werden. Dort finden Sie auch Informationen zu MindMatters-Fortbildungen.

Kooperationspartner und Kontakt

MindMatters ist ein Präventionsprogramm der Barmer und der Leuphana Universität Lüneburg. Es ist 2002 mit einem Pilotprojekt gestartet und wird seitdem kontinuierlich weiterentwickelt. Seit 2021 sind mehrere Gesetzlichen Unfallkassen diesem Vertrag beigetreten und somit fortan gemeinsamer Partner für das Projekt.

Der wissenschaftliche Leiter des Programms ist Prof. Dr. Peter Paulus von der Leuphana Universität Lüneburg. Die wissenschaftliche Verantwortung für MindMatters liegt beim Zentrum für Angewandte Gesundheitswissenschaften an der Leuphana Universität Lüneburg.

Kontakt:
MindMatters-Programmzentrum
Leuphana Universität Lüneburg
Zentrum für Angewandte Gesundheitswissenschaften
Wilschenbrucher Weg 84 a
21335 Lüneburg
www.mindmatters-schule.de

Literatur und weiterführende Informationen

  • Hölling H., Schlack R., Petermann F., Ravens-Sieberer U., Mauz E. (2014): Psychische Auffälligkeiten und psychosoziale Beeinträchtigungen bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 3 bis 17 Jahren – Prävalenz und zeitliche Trends zu 2 Erhebungszeitpunkten (2003-2006 und 2009-2012). Ergebnisse der KiGGS-Studie – Erste Folgebefragung (KiGGS Welle 1). Bundesgesundheitsblatt 57:807-819.
  • Bilz, L. (2013): Schulische Risikofaktoren für die psychische Gesundheit von Schülerinnen und Schülern. In B. Röhrle & H. Christiansen (Hrsg.), Prävention und Gesundheitsförderung. Bd. IV: Hilfen für Kinder und Jugendliche in schwierigen Situationen (159-173). Tübingen: dgvt-Verlag.
  • Dadaczynski K. (2012): Stand der Forschung zum Zusammenhang von Gesundheit und Bildung. Überblick und Implikationen für die schulische Gesundheitsförderung. Zeitschrift für Gesundheitspsychologie 20:141-153
  • Slotosch-Kemper, M. & Nieskens, B. (2012): Psychische Gesundheit entwickeln. Mit MindMatters inklusiv den Übergang gestalten. Lernchancen, 87/88, 15. Jahrgang, S. 44-49.
  • Heinold, F. & Nieskens, B. (2011): Das Programm MindMatters. Aspekte salutogener und inklusiver Unterrichtsaspekte. Prävention 4/2011, Jahrgang 34, S. 122-124.
  • Paulus, P. (Hrsg.) (2010): Bildungsförderung durch Gesundheit. Bestandsaufnahme und Perspektiven für eine gute gesunde Schule. Weinheim: Juventa