Nachhaltigkeit

CO2-Rechner: Jetzt Bilanz Ihrer Einkäufe berechnen

Lesedauer unter 7 Minuten

Redaktion

  • Barmer Internetredaktion

Sie möchten wissen, wie groß der CO2-Fußabdruck Ihres Einkaufs oder der Zutaten Ihres Lieblingsgerichtes ist? 

Mit unserem Lebensmittel-CO2-Rechner können Sie ganz einfach und schnell die CO2-Bilanz ihrer Ernährung ermitteln.

Eine Person (einen Kopf sieht man nicht) schneidet frisches Gemüse und Kräuter auf einem Holzbrett auf einem Tisch.

So funktioniert der Lebensmittel-CO2-Rechner:
Wählen Sie alle Lebensmittel eines Einkaufs oder alle Zutaten eines Gerichts aus. Tauschen Sie einzelne Zutaten aus, verändern Sie die Portionsgrößen und schauen Sie, welche Zutaten den geringsten CO2-Ausstoß verursachen. In wenigen Minuten erhalten Sie ein Gefühl dafür, mit welchen kleinen Änderungen in Ihren Ernährungsgewohnheiten Sie zum Klima- und Umweltschutz beitragen können.

Zur Einordnung:
1 kg CO2 hat ein Volumen von 509 Litern. 
Beim Verbrauch eines Liters Benzin werden etwa 2,4 kg CO2 freigesetzt.
Der durchschnittliche Pro-Kopf-Fußabdruck in Deutschland muss zur Erreichung der nationalen Klimaziele laut Umweltministerium von 10,8 t CO2e (Stand 2022) auf unter 1t reduziert werden. 
Derzeit liegt alleine der Bereich Ernährung mit 16% des Gesamtfußabdrucks bei 1,7 t CO2e pro Person. Also deutlich höher, als in Zukunft alle Bereiche gemeinsam liegen dürfen, damit das nationale Klimaziel erreicht werden kann. 

Rechenbeispiel:
200 g Kartoffeln (Bio) + 150 g Rosenkohl (frisch) + 250 g Gemüseschnitzel / -nuggets = 0,41 kg CO2

Erläuterung:
Ein Kilo Biokartoffeln verursacht umgerechnet rund 0,2 Kilogramm CO2-Äquivalente bzw. CO2e.
200 Gramm Kartoffeln ergeben dann 0,04 kg CO2e.
Entsprechend:
Rosenkohl (frisch) verursacht 0,3 kg CO2e pro kg Lebensmittel, also entsprechen 150 g = 0,045 kg CO2
Gemüseschnitzel / -nuggets verursacht 1,3 kg CO2e pro kg Lebensmittel, also entsprechen 250 g = 0,325 kg CO2e

Einige Beispiel-Vergleiche: bis zu 88% CO2 sparen

Konventionelles Produkt
(kg CO2  je kg bzw. Liter)

Vegane Alternative
(kg CO2  je kg bzw. Liter)

CO2-Einsparung in kg pro kg Produkt (und in %)

Joghurt
natur (1,7)

Soja-Joghurt (0,6)

1,1 (65%)
 

Käse (5,7)

Veganer Käseersatz (2,0)

3,7 (65%)

Milch (1,4)

Soja-/
Dinkel-/
Hafer-/
Mandel-Mich (0,3)

1 – 1,1 (71%)

Quark (3,3)

Soja-Quark (0,7)

2,6 (79%)

Sahne (4,2)

Hafer-Sahne (0,6)

3,6 (86%)

Frikadelle
Rind (9,0)

Soja-Bratling (1,1)

7,9 (88%)

Hähnchen-Nuggets (3,3)

Gemüse-Nuggets (1,3)

2 (61%)

Wurst/
Bratwurst (2,9)

Veganer Ersatz (1,7)

1,2 (41%)

Rindfleisch (13,6)

Seitan (2,5)

11,1 (82%)

Schweinefleisch (4,7)

Sojagranulat (1,0)

3,7 (79%)

Hähnchen (5,5)

Tofu (1,0)

4,5 (82%)

Fisch
(Wildfang,
frisch) (2,4)

Tempeh (0,7)

3,3 (83%)

Die häufigsten Fragen rund um den CO2-Rechner

Obst und Gemüse sollte regional und saisonal gekauft werden. Das vermeidet unnötige Transportwege, energieintensive Treibhausgasproduktionen und den Einsatz knapper Wasserressourcen. Lebensmittel aus Ländern wie Spanien und Marokko zu beziehen ist erst dann umweltfreundlicher, wenn deren Saison in Deutschland vorbei ist. Denn hierzulande Treibhäuser zu heizen führt meist zu mehr Emissionen als der Transport aus fernen Ländern. Früchte, die per Flugzeug zu uns gelangen, weisen außerdem einen deutlich höheren CO2-Fußabdruck auf als Früchte, die per Schiff oder LKW transportiert werden. Sie gelten daher als besonders klimaschädlich.

Bei Obst und Gemüse ist es für die Klimabilanz oft entscheidend, wo und wie es angebaut wurde. Werden z. B. CO2-Speicher wie tropische Regenwälder für den Anbau von Palmöl gerodet oder Moorgebiete für die Landwirtschaft umgewandelt, verschlechtern sich die Klimabilanzen der Lebensmittel maßgeblich.

Fleisch, Milch und Eier aus Bio-Landwirtschaft haben gegenüber konventionellen Lebensmitteln zumeist keine klaren Vorteile beim CO2-Fußabdruck. Der Grund: Biobetriebe erzielen geringere Erträge und benötigen mehr Fläche, um dieselbe Menge Lebensmittel herzustellen wie konventionelle Betriebe. Das hat Auswirkungen auf die Emissionen, die bezogen auf den Ertrag berechnet werden.

Die höheren Emissionen von Bio-Lebensmitteln werden allerdings durch den deutlich geringeren Pestizideinsatz, eine artgerechte Tierhaltung, nachhaltigere Bodenbewirtschaftung und den Erhalt der Bio-Diversität wieder wettgemacht. Um die ökologische Gesamtbewertung nicht zu verfälschen, darf in der Landwirtschaft also nicht allein auf die CO2-Emissionen geschaut werden.

Fleisch hat mit die höchste CO2-Belastung aller Lebensmittel. Denn für die Produktion sind enorme Mengen von Futtermitteln notwendig und damit verbunden ein hoher Einsatz von Dünger sowie ein großer Bedarf an Ackerfläche zum Anbau der Futterpflanzen. Zudem gelangt durch Wiederkäuer, wie Rinder und Kühe, jede Menge Methan in die Atmosphäre, das etwa 25-mal klimaschädlicher als Kohlendioxid ist.

Wer also nicht komplett auf Fleisch verzichten kann, sollte zumindest darauf achten den Fleischkonsum zu reduzieren sowie Rind- und Lammfleisch durch Hühner- und Schweinefleisch zu ersetzen. Noch besser ist es natürlich, tierische Produkte gänzlich durch pflanzliche Produkte zu ersetzen. Denn auch Ersatzprodukte auf Basis von Soja, Hülsenfrüchten oder Getreide sind im Vergleich zum Rindfleisch deutlich klimafreundlicher. Wer also fleischarm isst und Butter, Milch und Joghurt zum Teil durch Margarine und Pflanzendrinks ersetzt, verkleinert seinen CO2-Fußabdruck deutlich.

Wer weiterhin zur Kuhmilch greifen möchte, sollte diese am besten von Weidekühen, bevorzugt aus biologischer Haltung beziehen. Denn Weidekühen muss das Gras zum Fressen nicht extra bereitgestellt werden, wodurch die Produktion und der Transport des Futtermittels wegfallen und die Umwelt geschont wird.

Der Weg zum Supermarkt oder zum Bauern entscheidet oft darüber, wie klimafreundlich der Einkauf wirklich ist. Werden Hofläden oder Wochenmärkte extra mit dem Auto angefahren, um nur wenige Produkte zu kaufen, ist man schnell bei einer 20- bis 30-fach höheren CO2-Freisetzung als bei der Herstellung der Lebensmittel selbst. Deshalb empfiehlt es sich, die Wege mit dem Auto so gering wie möglich zu halten und auf das Fahrrad umzusteigen oder kurze Strecken zu Fuß zu gehen.

Wer auch nach dem Einkauf CO2 einsparen möchte, sollte darauf achten, möglichst wenig Lebensmittel wegzuwerfen. Denn Lebensmittelabfälle verursachen rund 33 Millionen Tonnen CO2 im Jahr, wobei etwa die Hälfte der Abfälle vermeidbar wäre. Ein gut geplanter Wocheneinkauf sowie ein Überblick über die eigenen Vorräte hilft dabei, nur die Lebensmittel zu kaufen, die auch verzehrt werden können. Zudem sind viele Lebensmittel bei richtiger Lagerung auch nach dem Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums noch bedenkenlos genießbar.

Ob Produkte noch verzehrt werden können oder nicht, lässt sich leicht überprüfen: Sehen, Riechen und Schmecken – vertrauen Sie den eigenen Sinnen! Auch beim Kühlen, Kochen und Abwaschen entstehen Emissionen. Nutzen Sie deshalb das Ökoprogramm der Spülmaschine und tauen Sie vereiste Gefrierfächer und -schränke regelmäßig ab. Beim Neukauf sollten Sie darauf achten, energieeffiziente und nicht zu große Geräte zu wählen.

Sie möchten Ihren persönlichen CO2-Abdruck gerne senken? Erfahren Sie, wie Sie sich klimafreundlicher ernähren können, wie viel Auswirkungen die Ernährung auf das Klima insgesamt hat und was jeder einzelne für mehr Nachhaltigkeit bewirken kann.

Auch gegen Klima-Angst gibt es praktische Tipps und Strategien für Eltern und Jugendliche.
 

Die CO2-Werte in den Formeln des Rechners wurden vom ifeu-Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg berechnet (ifeu, Heidelberg, 2020).
Bitte beachten Sie, dass alle Angaben auf Durchschnittswerten basieren. Einzelne Werte können unter anderen Rahmenbedingungen wie Herkunft oder Saison einen entscheidenden Einfluss auf die CO2-Bilanz haben.
Insgesamt wurden 188 Lebensmittel mit unterschiedlichen Differenzierungen für den Rechner ausgewählt und bilanziert.


Wie wurde vorgegangen bei der Berechnung der CO2-Werte?
Welche Randbedingungen gelten?

Die Lebensmittel wurden jeweils einzeln als „durchschnittliches Lebensmittel“ bilanziert, wie sie in Deutschland verkauft werden: Produktion im In- und Ausland (gewichtet), zusätzlich gewichtet über unterschiedliche Produktionsmethoden wie z. B. Freiland oder Gewächshaus, über alle Monate eines Jahres (saisonaler / nicht-saisonaler Anbau) sowie über alle damit verbundenen Transporte wie z. B. anteilig See- und Lufttransport.

Betrachtet wurde der gesamte Lebensweg der Lebensmittel bis an die Supermarktkasse. Damit beinhaltet er die landwirtschaftliche Produktion einschließlich der vorgelagerten Prozesse (z. B. Düngemittelproduktion), die Verarbeitung (u. a. Waschen, Sortieren und ggf. Konservieren), die Verpackung (anteilig handelsüblichen Größen unabhängig von der im Rechner ausgewählten Menge des Lebensmittels) sowie den Verkauf im Supermarkt und schließt sämtliche Lagerungs-, Kühl- und Transportprozesse ein, allerdings nicht die Einkaufsfahrt des Verbrauchers. Die Lagerung beim Konsumenten sowie die Zubereitung sind damit ebenfalls explizit nicht enthalten.

Ob Abholzen von Wäldern,  Wachstum von Siedlungen oder Städten, Ausbreitung der Landwirtschaft oder Aufforstung: Änderungen der Nutzung von Land sind vielfältig und prägen die Geschichte der Menschheit. Landnutzungsänderungen, die durch den Anbau von Lebensmitteln sowie Futtermittel für die Produktion von Tieren (Fleisch und Milchprodukte) ausgelöst werden können, wurden mit einem sogenannten attributiven Landnutzungsänderungs-Ansatz berücksichtigt. Diese können zu teils erheblichen Zusatzemissionen an Treibhausgasen führen.

Als methodischer Rahmen dienten die ISO-Normen 14040 & 14044 für Produkt-Ökobilanzen sowie die Technische Regel ISO/TS 14067 zum Carbon Footprint von Produkten.

Die Emissionen aller Treibhausgase wie z. B. Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O) wurden berücksichtigt und in CO2-Äquivalente umgerechnet. Vereinfacht wird nur von CO2 gesprochen (CO2-Rechner etc.), obwohl stets CO2-Äquivalente und damit alle Treibhausgase gemeint sind.

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