Zwei ältere Menschen haben die Hände ineinander verschränkt
Digitale Ethik

Wirtschaftlich / Fokussiert

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Redaktion

  • Barmer Internetredaktion

Das deutsche Gesundheitssystem gilt als eines der besten der Welt, doch kostenlos ist es nicht zu haben. Und weil die Menschen zum Glück immer länger leben, kommen in Zukunft noch größere finanzielle Anstrengungen im Gesundheitswesen auf die Gesellschaft zu. Denn wer länger lebt, ist auch öfter chronisch krank. Als eine der größten Krankenkassen stellt das die Barmer vor eine besondere Herausforderung. Schließlich obliegt es uns, mit den Beitragsgeldern wirtschaftlich verantwortungsvoll umzugehen.

Ein derart beschleunigter Antragsprozess spart Ressourcen. Schließlich soll das Geld der Beitragszahler nicht in die Verwaltung fließen, sondern der gesundheitlichen Versorgung zugutekommen.

Die Digitalisierung kann uns dabei helfen. Digitale Services können unsere aktive Unterstützung und Begleitung der Versicherten rund um Gesundheit und Krankheiten zielgenauer und effizienter machen. Gleichzeitig können wir dank digitaler Prozesse unsere eigenen Strukturen und Abläufe optimieren und verschlanken.

Ein Antrag bei der Krankenkasse wurde bisher wie folgt bearbeitet: Antragsbriefe wurden im Dienstleistungszentrum geöffnet, eingescannt und in das entsprechende System kopiert bzw. schlimmstenfalls abgetippt. Waren Daten z.B. aufgrund der Handschrift nicht lesbar, dauerte es noch länger. Dank digitaler Anträge wie unserem Online-Pflegeantrag, gelangen die Daten in passender Form automatisch ins System.

Weniger komplexe Anträge können bei vollständiger Datenangabe sogar von der Antragsstellung bis hin zur Auszahlung gänzlich automatisch oder, wie wir sagen würden, dunkel verarbeitet werden, also ohne Einsatz von manueller Sachbearbeitung. Ein derart beschleunigter Antragsprozess spart Ressourcen. Schließlich soll das Geld der Beitragszahler nicht in die Verwaltung fließen, sondern der gesundheitlichen Versorgung zugutekommen.

Dabei müssen wir zugleich stets ein gutes Augenmaß behalten und immer auch an die Versicherten denken, die sich mit digitalen Produkten weniger auskennen. Denn selbstverständlich haben auch sie weiterhin einen berechtigten Anspruch auf einen analogen und persönlichen Service.

Was in der Verwaltung und im Service gilt, gilt auch in der Prävention und Behandlung: digitale Helfer und Tools können Effizienz und Wirtschaftlichkeit steigern und so mithelfen, dass Gesundheit bezahlbar bleibt. Auch hier unterstützen wir deshalb die besten digitalen Innovationen und ihre Verbreitung, und achten jedoch zugleich auf das angemessene Maß und die Grenzen des Sinnvollen.

Therapie schnell und flexibel

Junge Frau liegt auf einer Coach und schaut in einen Laptop

Mit MindDoc haben wir bei der Barmer zum Beispiel einen digitalen Service verfügbar gemacht, der den Zugang zur psychotherapeutischen Hilfe bei Depressionen oder Essstörungen deutlich erleichtert. Dabei handelt es sich um eine vollwertige sogenannte Verhaltenstherapie – nur eben weitgehend digital. Nach der Diagnostik bei einem Psychotherapeuten vor Ort erfolgt die Therapie per Video nach vereinbarten Terminen, ergänzt durch digitale Fragebögen, eigens entwickelte Online-Lektionen und kurze verhaltenstherapeutische Übungen per Smartphone. Zudem gibt es eine Krisenhotline rund um die Uhr.

Die Vorteile liegen auf der Hand. Statt lange auf einen ambulanten Therapieplatz zu warten, erhalten Betroffene hier schnell Zugang zu erfahrenen Psychotherapeuten – bevor Symptome sich verschlechtern oder chronisch werden. Das erspart Terminschwierigkeiten und lange Anfahrtswege.

In vielen ländlichen Räumen ermöglicht MindDoc überhaupt erst einen zumutbaren Zugang zu einer Psychotherapie. Auch uns bei der Barmer hilft es dabei, den organisatorischen Aufwand zu mindern und dadurch Kosten zu sparen, weil wir für unsere Versicherten mit MindDoc eine Therapiemöglichkeit sofort parat haben. Andererseits ist uns bewusst, dass dieser Online-Service nicht immer eine Lösung dafür sein kann, dass es einfach zu wenig Therapieplätze gibt.

Gerade bei intimen oder schwerwiegenderen psychischen Problemen kann es vielen Menschen schwerer fallen, sich in einer Video-Sitzung gegenüber dem Therapeuten zu öffnen als bei einem persönlichen Kontakt vor Ort.  

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