Eine Frau absolviert mit ihrem Physiotherapeuten eine Bewegungstherapie.
Bewegung & Fitness

Bewegungstherapie: Wie Bewegung heilen kann

Lesedauer unter 4 Minuten

Redaktion

  • Barmer Internetredaktion

Qualitätssicherung

  • Gabriel Fröhlke (Diplom-Sportwissenschaftler)

Bewegung hilft nicht nur zur Vorbeugung von Krankheiten, sondern ist auch bei der Behandlung von Patienten mit körperlichen und psychischen Erkrankungen ein bewährtes Mittel. Ob bei akuten oder chronischen Schmerzen, einer geschwächten Muskulatur oder anderen Problemen des Bewegungsapparates: Die Bewegungstherapie ist eine wichtige Säule der Physiotherapie. Um den Heilungsprozess bei Patienten voranzutreiben, gehen Bewegung und Therapie oft Hand in Hand. Nutzen Sie die Kraft der Bewegung zur Selbsthilfe, um nach einer Erkrankung oder Verletzung wieder schnell in den Alltag starten zu können.

Wie kann Bewegung therapeutisch wirken?

Bewegung wirkt sich auf vielfältige Weise positiv auf die körperliche Gesundheit aus. So kann körperliches Training das Herz-Kreislauf-System, die Atmung und den Stoffwechsel positiv beeinflussen. Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass bereits mit ein wenig mehr körperlicher Aktivität im Alltag das Risiko eines Herzinfarkts um bis zu 30 % sinkt. Das liegt daran, dass das Herz durch Bewegung und Sport stärker schlägt und der Körper besser durchblutet wird. Aufgrund der positiven Wirkung auf den Körper kann Bewegung bei Patienten in vielen Bereichen therapeutisch eingesetzt werden.

Die Bewegungstherapie ist das Grundgerüst der Physiotherapie und umfasst alle therapeutischen Maßnahmen, bei denen Bewegung zur Behandlung eingesetzt wird. Zu den wichtigsten Therapieverfahren der Bewegungstherapie gehören die Krankengymnastik und die manuelle Therapie. Während die Krankengymnastik fast alle medizinischen Fachbereiche mit dem Ziel therapiert, die Bewegungs- und Funktionsfähigkeit des Körpers zu verbessern, behandelt die manuelle Therapie speziell Funktionsstörungen des Bewegungsapparates und zielt auf eine verbesserte Beweglichkeit, Rehabilitation und Schmerzlinderung von Muskeln und Gelenken ab.

Die Bewegungstherapie heilt unseren Körper und sorgt für:

  • eine stabilere Muskulatur
  • eine bessere Durchblutung
  • einen aktiven Stoffwechsel
  • ein starkes Herz
  • eine Normalisierung des Blutdrucks
  • ein gestärktes Immunsystem

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Einsatzbereiche der Bewegungstherapie

Die Bewegungstherapie bedient ein breites Einsatzspektrum und behandelt vor allem internistische und neurologische Erkrankungen – wie etwa Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall – sowie Störungen des Bewegungsapparates. Aber auch bei psychischen Erkrankungen ist die Bewegungstherapie eine bewährte Therapieform, da sie aktivierend und stimmungsaufhellend wirkt.

Wir haben die wichtigsten Einsatzbereiche für Sie zusammengefasst:

  • Chronische Muskel- und Knochenschmerzen
  • Bewegungsbeeinträchtigungen nach Verletzungen
  • Gelenkstörungen
  • Lähmungen
  • Probleme bei der Koordination von Bewegungen nach Verletzungen
  • Herzerkrankungen
  • Durchblutungsstörungen
  • Diabetes (mellitus Typ 2, also die im Laufe des Lebens erworbene Zuckerkrankheit)
  • Krebserkrankungen (wie Darm- und Brustkrebs) zur Steigerung der Leistungsfähigkeit, etwa bei der Chemotherapie
  • psychische Erkrankungen, insbesondere bei Depressionen
  • Rückenschmerzen (akute sowie chronische)

Der Arzt verordnet anhand der Diagnose das Therapieverfahren sowie das Trainingsprogramm für die Bewegungstherapie. Diese wird von speziell ausgebildeten Therapeuten geplant und angeleitet sowie im Laufe der Therapie mit dem Arzt gemeinsam kontrolliert. Wir unterstützen Sie und übernehmen deshalb die Kosten für eine breite Auswahl an Therapien und Behandlungen.

Hilfe zur Selbsthilfe 

Sie selbst tragen individuell einen wichtigen Teil zur Rehabilitation bei. Deshalb ist ein zentrales Ziel der Bewegungstherapie die Hilfe zur Selbsthilfe, indem die Therapeuten die individuelle Gesundheitskompetenz eines Menschen fördern und Aufklärungsarbeit leisten. Da Sport und Bewegung die Gesundheit auf vielfache Weise positiv beeinflussen, sollten Sie nach Ende der Therapie weiterhin regelmäßig aktiv bleiben. So können Sie Ihre Genesung fördern.

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Bewegungstherapie: Wann ist Vorsicht geboten?

Der Therapieerfolg hängt wesentlich von der Belastungsintensität ab. Je nach Art und Grad der Verletzung oder Erkrankung kann es daher sein, dass eine Bewegungstherapie nicht durchgeführt werden darf. Ob und inwieweit eine Bewegungstherapie sinnvoll ist, muss der Arzt entscheiden. Wenn Sie nach Ende Ihrer Behandlung selbst unterstützende Bewegungstherapie-Übungen durchführen, ist es immens wichtig, dass Sie auf Ihren Körper hören und sich nicht überlasten.

Bei diesen Beschwerden sollten Sie auf eine Bewegungstherapie verzichten:

  • Starke Schmerzen bei der Übung/Bewegung
  • Fieber und Infekte
  • Akute Verletzungen des Bewegungssystems
  • Wiederauftretende Herz-Kreislauf-Probleme
  • Schwellungen an Gelenken
  • Schwindel und Kopfschmerzen

Es lohnt sich auf jeden Fall regelmäßig aktiv zu sein, gerade bei vorherigen Erkrankungen (nach Absprache mit Ihrem Arzt) oder im höheren Alter. Schon 20 bis 30 Minuten moderates Training am Tag, also z. B. zügiges Spazierengehen oder Fahrradfahren, senken das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, einen Schlaganfall und Depressionen beträchtlich. Auch die Konzentrationsfähigkeit wird gefördert und das Immunsystem gestärkt. Damit auch Muskeln und Knochen länger leistungsfähig bleiben, empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zweimal die Woche Muskelaufbautraining.

Literatur und weiterführende Informationen

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