Carolina bewegt sich dribbelt mit einem Basketball in der Hand über den Basketballplatz.
Basketball

Interview mit Carolina: Basketball-Leidenschaft begann auf der Nonnenschule

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Für Carolina ging’s mit 7 Jahren zum ersten Mal auf dem Basketballplatz. In ihrer Mädchenschule auf Teneriffa spielte sie erst im Schulteam, dann in Teneriffas Frauenauswahl – bis sie vom offiziellen Basketball Team der Kanaren entdeckt wurde und es mit dem Team bis zum spanischen Meister geschafft hat. Mittlerweile lebt Carolina in Berlin und liebt am Basketball besonders die persönliche Challenge und das Gefühl, sich mit der Mannschaft weiterzuentwickeln. "Auf dem Platz kannst du außerdem immer wieder selbst neu definieren, wer du im Spiel sein willst."

Wie bist du zum Basketball gekommen?

Carolina: Ich war als Kind immer super aktiv und wusste, dass ich eine Sportart machen möchte. Als ich dann damals mit 7 Jahren auf Teneriffa auf die Nonnenschule gegangen bin, hatten sie als Schulsport lediglich Basketball im Angebot. Ich fand es witzig, denn die Schule wollte unbedingt ein Basketballteam haben, also bin ich dann auch direkt ins Schulteam gegangen. Zu Beginn waren wir nur acht und am Ende des Schuljahres dann schon 12 Mädchen.

Wir haben dann die Schule überredet, auch bei Wettbewerben beziehungsweise in einer Liga anzutreten. Und der einzige Wettbewerb, in dem wir starten konnten, war eine Basketballliga der kirchlichen Schulen. Und dann wurde es auch ernster.

Damals wusste ich nicht, ob das gut oder schlecht ist. In einem Moment lernst du gerade noch den Sport und dann spielst du plötzlich in einer Liga. Dann musst du gegen andere Teams antreten und das hatten wir vorher halt nicht gemacht. Da habe ich dann auch erst gelernt und verstanden, wie Basketball wirklich funktioniert.

Was passierte dann?

Carolina: Na ja, am Anfang war es doch mehr ein Hobby. Aber drei Jahre später kamen dann auch Beobachter von anderen großen und offiziellen Teams zu unseren Spielen. Und tatsächlich kam auch ein Beobachter und bat meinen Trainer um eine Freigabe, weil er mich gut fand und mich in seinem Team haben wollte.

Daraufhin habe ich das Angebot bekommen, für das Hauptteam von Teneriffa zu spielen. Damals war ich 10 oder 11 Jahre alt. Und somit spielte ich dann plötzlich in der Basketballliga der kanarischen Inseln und dann wurde es natürlich super professionell. Bis dahin wusste ich gar nicht, dass ich gut spiele. Für mich war es immer ein Hobby und ein Spiel mit Freunden.

Danach ging es sehr schnell weiter. Ich habe dann für die Auswahl der kanarischen Inseln in der spanischen Liga gespielt und war da auch mehrere Jahre dabei. Wir wurden Vierter, dann in der nächsten Saison Zweiter und am Ende auch spanischer Meister.

Zu der Zeit war ich morgens in der Schule und habe am Nachmittag und am Abend trainiert. Am Wochenende dann auch immer gespielt. Es war ein Hauptteil meines Lebens. Aber dieses Training hat mich immer besser gemacht und besser werden lassen.

Was ist für dich die Leidenschaft beim Basketball?

Carolina: Ich persönlich verbinde Basketball mit den Erfahrungen, die ich in meinem Leben gesammelt habe. Und mit dem was ich dabei alles gelernt habe. Am Anfang habe ich gar nicht realisiert, wie sehr ich es mag. Es war einfach nur ein Sport.

Mich fasziniert, dass mich Basketball immer gefordert hat. Es fordert dich dazu auf, zu kommunizieren. Du musst mit deinem Team kommunizieren, denn jede Herausforderung, die ich habe, die hat auch automatisch das ganze Team. Und man lernt, wie man mit diesen Herausforderungen umgeht, wie man dem Team hilft und sich auch selbst hilft.

Und ich mag es, dass ich die Spielerin sein konnte, die ich wollte. Ich konnte an einem Tag auf einer Position spielen und schon im nächsten Spiel auf einer ganz anderen Position. Und ich habe gelernt, dass man großen Einfluss darauf haben kann, wie man spielt. Du bekommst halt nicht einfach eine Position aufgedrückt, sondern du formst selbst was für ein Spieler du sein willst. Das ist das großartige am Basketball.

Carolina lebt heute als Ärztin in Berlin und greift seit dem Shooting wieder öfter zum Ball.